Liebe und Klassenkampf
Angelin Preljocaj führte im Jahr 1990 sein erstes Ballett für ein großes Ensemble auf: Romeo und Julia integriert in den Kontext eines Klassenkampfes. Seine Choreografie für 24 Tänzer wird auch heute noch aufgeführt. Allerdings lässt die neue Lichtkreation keinen Zweifel daran, dass Ungerechtigkeiten in der Welt immer mehr zunehmen.
In seiner damaligen Absichtserklärung beschrieb Angelin Preljocai genau den Rahmen, in welchen er die Geschichte von Romeo und Julia zu integrieren dachte: „ein unwahrscheinliches Verona, verfallen, in den Händen einer leitenden und favorisierten Klasse (Julias Familie) und einer elenden, ausgenutzten Bevölkerung (Romeos Familie).“ Auf der kraftvollen Musik Prokofjew und in einem Dekor vom Designer Enki Billal, wechseln sich sinnliche Duos der zwei sich Liebenden (Virginie Caussin und Redy Shtylla) mit energischen Gruppen ab. Die Liebesgeschichte steht hier den Verboten eines totalitären Regimes, in welchem die soziale Ordnung vom Militär strengstens überwacht wird, gegenüber.
Auch wenn der Kontext des Dramas unverändert ist, so haben sich die Choreografie, die Kostüme und der Dekor, welcher modernisiert wurden, weiterentwickelt.
Choreographie Angelin Preljocaj / Dekor Enki Billal / Kostüme Enki Bilal, Angelin Preljocaj / Musik Serge Prokofiev, Roméo und Julia / Tonkreation Goran Vejvoda / Licht Jacques Chatelet / Aufarbeitung von Youri Aharon Van den Bosch, Assistent und Stellvertreter der künstlerischen Leitung
Foto: Jean-Claude Carbonne
Weitere Informationen
-
Romeo und Julia wird in einer Zusammenarbeit zwischen der Opéra de Reims und dem Manège empfangen
-
Die Homepage von Angelin Preljocaj
-
Eine Präsentation des Balletts aus dem Jahr 1990 auf der Seite der INA (FR)