Expositionen, Vorstellungen, Betrachtungen, Eintauchen ins Unbekannte. Entdecken Sie das Korea der heutigen Zeit, durch die Augen französischer und koreanischer Künstler.
9000 km trennen die beiden Länder, die 2015-16 ihre Kooperation und Freundschaft feiern… Frankreich und Korea zelebrieren dieses Jahr ihren 130. Geburtstag und zeichen damit den Anfang ihrer diplomatischen Beziehungen. Mehr als 150 kulturelle Veranstaltungen werden in Frankreich organisiert, mit dem Anliegen, das Reichtum und die Vielfalt der beiden Länder zu fördern. szenik hat sich vorab mit dem Programm auseinandergesetzt, um Ihnen vier der Veranstaltungen vorzustellen, die in unserer Region präsentiert werden.
Tauchen Sie ein in die vollkommene, kulturelle Vielfalt, die bei den Dominicains de Haute Alsace geboten wird…
Zwischen Expositionen, Aufführungen und Konzerten können Sie sich bereit machen für die Fahrt ins “Land der Morgenstille”.
Expositionen: Betrachten und Entschlüsseln von Bildern und Fotographien
Die Wahrheit des Moments, eines Gesichts, einer Landschaft erfassen, dieses Glaubensbekenntnis der Fotografie nimmt in dieser kulturellen Veranstaltung eine ganz besondere Rolle ein. Was ist besser geeignet, um die andere Kultur auszudrücken, zu verstehen und zu begreifen?
Foto : Hein Kuhn Oh |
Durch die Exposition Turbulent Transition nehmen La Chambre und Le Maillon an den Festlichkeiten teil, die sich bis zum 4. Mai an beiden Orten abspielt.
Zeitgenössische Künstler oder archivierte Bilder, Portraits oder Stadtlandschaften, alle Fotografien ziehen die gleiche Bilanz über die koreanische Gesellschaft: Welche Anhaltspunkte hat man heute, nachdem alle Traditionen von der Globalisierung überrollt wurden? Diese Umwälzung, die immer noch aktuell ist, hat Raum geschaffen für einen turbulenten Wandel, welcher die Zweifel, die Angst und die Identitätskrise der Gesellschaft reflektiert.
Céline Straumann, Self Portray Subway, Seoul |
Das CEAAC ehrt das Land durch die Präsentation von 20 verschiedenen Arbeiten von französischen, sowie koreanischen Künstlern, die schon mehrmals an Austauschprogrammen des CEAAC’s und des National Art Studio Changdong und Goyang teilgenommen haben. Vereint in der Exposition Now Watching, die bis zum 22. Mai zu betrachten ist, sprechen die Werke von Themen der Identität, die dieses mal nicht verloren ging, sondern bereichert wurde. Tradition und Modernität verschmelzen und nähren sich gegenseitig, schaffen somit eine neue Gesellschaft, die gestärkt wird durch ihre Errungenschaften.
Die Antriebskraft der anderen Kultur und seiner Einwohner erfassen, eine umfangreiche Aufgabe. Die Aussteller wollen ihre Vision der zeitgenössischen Kunst in dieser globalisierten Umgebung präsentieren: Wie stellen sich die Künstler, der einen und der anderen Erdhälfte, diese neue, veränderte Welt vor? Die Expostionen liefern breitgefächerte Formen von Antworten, die nicht gleichgültig lassen.
Vorstellungen: Eintauchen in den Alltag des Anderen
Für einen Abend beim Anderen leben, fühlen, sehen und teilhaben, an dem, was er in seinem Alltag erlebt: Das ist das Angebot der zwei Veranstaltungen in Basel und Guebwiller, die sich auf gewagte Weise der anderen Kultur annähern.
Beginnen wir mit Dancing Grandmothers, ein kleiner Vorgeschmack, der am 14. April in der Kaserne Basel stattfindet. Dieses Stück ist mindestens genauso ausgefallen, wie sein verkündeter Titel: Auf der Bühne tanzen 12 koreanische Großmütter. “Einfach irgendwie», oder besser gesagt, «spontan». In Wahrheit jedoch, zeichnet der Tanz ein bewegtes Potrait einer Generation, eine Geschichte der Körper, die den Lebensstil Koreas bezeugt. Die Choreografin Eun-Me Ahn ist noch weiter eingetaucht in die Materie, indem sie hinter die tanzenden Damen Videosequenzen projeziert hat, mit anderen tanzenden, koreanischen Frauen, aufgenommen auf einer Koreareise. Bilder und Körper vereindend, liefert diese dokumentarische Vorstellung eine zarte und subtile Auslegung des Alltags dieser Frauen.
Teaser Dancing Grandmothers in der Kaserne Basel |
Um langsam zum Ende dieser kleinen Reise zu kommen, präsentiert szenik Ihnen eine intensive Vorstellung einer chamanischen Zeremonie, der Einwohner der Jindo Insel.
Diese Insel, von der Halbinsel Koreas isoliert, hat bis heute seine altüberlieferten Rituale beibehalten und feiert mit Hilfe der Musik ihre Götter und Vorfahren. Auf der Bühne sind ca zwanzig der Mitglieder der Gemeinschaft Jindos präsent (Chamanen, Tänzerinnen, Sängerinnen und Musiker) und laden dazu ein, ihr chamanisches Bestattungsritual kennenzulernen und mitzuerleben. Die Zeremonie soll die Seele des Verstorbenen läutern, um ihm dabei zu helfen, in eine andere Welt überzugehen. In einer weiß dominierenden Dekoration und beladen mit Opferbringungen und symbolischen Objekten, in Mitten des prächtigen Hauptschiff des Dominicains, vermischen die Protagonisten Gesang, Tanz und Musik. Dabei bewegen sie sich in einem endlosen Band aus weißem Stoff, das die Grenze zwischen dem Verstorbenen und der anderen Welt symbolisiert. Diese Vorstellung strahlt eine einzigartige Schönheit aus, geschaffen durch ihre feierliche Athmosphäre, die diesen Abend zu einer sensiblen und ästhetischen Erfahrung macht. Verabredung für nächste Woche, am 8. April! (M.G.)
Teaser Cérémonie Chamanique in den Dominicains |
IHRE VERABREDUNGEN
Turbulent Transition#1 bis zum 4. Mai im Maillon (Strasbourg)
Turbulent Transition#2 bis zum 24. April in La Chambre (Strasbourg)
Now Watching bis zum 22. Mai im CEAAC (Strasbourg)
Dancing Grandmothers am 14. April um 20h in der Kaserne (Basel)
Cérémonie Chamanique am 8. April um 20h30 bei den Dominicains de Haute-Alsace (Guebwiller)
Plus d’infos
Die Webseite des französisch-koreanischen Jahres 2015-2016 (FR)