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Flieh, Gedanke

Verdis dritte Oper bildet politische Konflikte an deformierten Familien-Verhältnissen ab.

Er ist der unumstrittene Höhepunkt jeder Nabucco-Inszenierung: Wenn der Gefangenenchor Va pensiero – Flieh, Gedanke anstimmt, meint man, trotz Chorgesangs und der Musik des Philharmonischen Orchesters die atemlose Stille des Publikums hören zu können. Der gegen Ende entkleidete Gefangenenchor bildet einen krassen Kontrast zum Auftakt des Stückes, zu dem eine wohlsituierte Abendgesellschaft in prachtvollen Roben über die Bühne tanzt – zu einem Zeitpunkt, als die babylonische Knechtschaft noch fern ist. Dabei legt Regisseur Michael Sturm das Augenmerk weniger auf den politischen und religiösen Konflikt – wie es der Bezug zur Aktualität erwarten ließe – sondern auf die private Familiengeschichte: Den Kampf der beiden Töchter um die Herrschaft. In den schwierigen Familienverhältnissen spiegelt sich auch das persönliche Erleben des jungen Verdi wider, der die Oper tief depressiv verfasst hat, nachdem seine Frau und seine beiden Kinder kurz hintereinander verstorben sind.

Foto: M. Korbel

Einführung zur Oper auf der Website des Theater Freiburg
Kritik der Badischen Zeitung (D)
Ein Gespräch mit Chordirektor Bernhard Moncado (D)
Interview mit der Gewandmeisterin Christa Wagner (D)
Homepage von Fabrice Bollon (D)


Etiketten:Fabrice Bollon

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