Zwischen Himmel und Erde
In Tannhäuser vertont Wagner die existenzielle Krise eines Künstlers, hin- und hergerissen zwischen heiliger und gottloser Liebe, und knüpft an seine großen Themen an: die Schöpfung, die Freiheit und die Verbindungen zwischen der Menschen- und der Götterwelt.
Als freiwillig Gefangener weilt der Minnesänger Tannhäuser im Reich der Venus, doch nun will er seine Freiheit wiedererlangen. Er lässt eine erboste Venus zurück und kehrt anlässlich eines Sängerwettstreits auf die Wartburg zurück, wo er Elisabeth wieder begegnet, die in all der Zeit nicht aufgehört hat, ihn keusch zu lieben. Von seiner Leidenschaft mitgerissen singt Tannhäuser von den genossenen Freuden im Venusberg, wird daraufhin verstoßen und verdankt seine Erlösung dem Opfer Elisabeths, die vor Kummer stirbt. In seiner Oper aus dem Jahr 1945 zeichnet Wagner das Porträt eines Künstlers in einer existenziellen Krise, hin- und hergerissen zwischen Liebesfreuden und Tugendhaftigkeit, zwischen Götter- und Menschenwelt; weder kann er sich entscheiden, noch seinen Platz in einer der beiden Welten finden. Ein sicherlich in weiten Teilen autobiografisches Werk, getragen von Keith Warners Inszenierung, die den Übergang zwischen zwei Welten symbolisiert, und einem außergewöhnlichen Sänger-Trio: Scott MacAllister, Barbara Haveman und Béatrice Uria-Manzon.
Photo: Alain Kaiser
Musikalische Leitung: Constantin Tricks
Chöre der Opéra national du Rhin / Straßburger Philharmoniker
Weitere Informationen
Ankündigung des Stücks auf der Website der Opéra National du Rhin (FR)
Interview mit Keith Wagner über seine Inszenierung des Ring im Guardian (EN)
Website von Béatrice Uria-Manzon (FR + EN)
Website von Constantin Tricks
Website von Barbara Haveman (EN)