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Der wiedererlangte Frieden

Die Straßburger Philharmoniker spielen zwei Werke von Arvo Pärt und Benjamin Britten. Das verbindende Thema ist die Trauer nach Abschied und Zerstörung.

Die Nähe zwischen Arvo Pärt und Benjamin Britten schien nie offensichtlich, und doch widmete ersterer letzterem eine ergreifende Hommage, als dieser 1976 starb. Der Cantus in Memoriam Benjamin Britten für Streichorchester und Glocke zeigt, dass der estnische Komponist das Werk seines britischen Vorgängers sehr gut kannte, wodurch er schließlich manche seiner Kritiker zu überzeugen vermochte. Die Hommage weist eine Reinheit, eine formale Modernität auf, die alle seine eigenen Einflüsse – ob mittelalterliche, klassische und natürlich zeitgenössische – vereint. Sie ist auch eine Form der Linderung des Schmerzes nach dem Tod eines Menschen, den er zwar persönlich nie kennengelernt hatte, der ihm aber äußerst vertraut war. In diesem Sinne war die Idee, auch Brittens War Requiem aufs Programm zu setzen, wunderbar: Auf eindringliche Weise gelangt man von der individuellen zur kollektiven Trauer einer leidgeprüften Nation, schwer getroffen von den deutschen Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg, bei denen auch ein Teil der St Michael’s Cathedral in Coventry zerstört wurde. Dahinter steht auch die Vorstellung, dass auf die Trauer die Vergebung folgt. (E.A.)

Foto: Benjamin Britten


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