Macht der Frauen
Ein Schwesternkampf zwischen zwei der mächtigsten Frauen ihrer Zeit.
Frauen führen anders als Männer. Egal, ob Frauenquote oder nicht – wer die Chefetage erobert soll „männliche“ Eigenschaften wie Durchsetzungsvermögen und Platzhirschgebaren mitbringen. Was laut aktuellen Studien für die heutige Zeit gilt, war auch schon im Schottland des 16. Jahrhunderts angesagt. Und so wirken in Maria-Elena Hackbarths Inszenierung von Schillers Maria Stuart die männlichen Monarchen wie Philipp II. von Spanien oder Karl IX. von Frankreich neben den beiden energetischen Herrscherinnen Maria Stuart und Elisabeth I. wie unbedeutende Nebenrollen. Und so beginnt das Drama damit, dass sich die Königin von England nicht von einem Mann, sondern von ihrer schönen und mächtigen Cousine bedroht fühlt. Als diese nach dem Mord an ihrem Ehemann Lord Danley bei Elisabeth Zuflucht sucht, verfasst diese Marias Todesurteil und veranlasst nach einem erbitterten Streit Marias Hinrichtung. Ein Schwesternkampf mit zwei Gegenspielerinnen größten Formats.
Foto: Jochen Klenk