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Klassisch

Indierocker Phillip Boa macht auch nach dreißig Jahren noch vor, wie klassischer Rock zu klingen hat: kontrastreich, leidenschaftlich und niemals überladen.

Phillip Boa ist ein Indierocker, wie er im Buche steht: Er weigert sich, kommerziellen Medien Interviews zu geben, sperrt das Streaming seiner Songs, weil es die Musikindustrie zerstöre und kämpft unermüdlich gegen oberflächliche Kunst. „Independent“ ist bei ihm kein schick klingender Modebegriff, sondern eine Lebenseinstellung.
Es ist sicherlich zu einem Großteil dieser Authentizität geschuldet, dass Philip Boa mittlerweile seit mehr als dreißig Jahren erfolgreich in der deutschen Rockszene mitspielt. Wer ihn und seine Voodooclubber dennoch für ein Relikt der 90er-Jahre hält, dem sei ihre neue Platte ans Herz gelegt, mit der sie im November in Karlsruhe einlaufen.
Bleach House vereint sechszehn Tracks des klassischen Indierocks – ohne übertriebenen Noise und mit nur sparsam eingestreuten Wutausbrüchen. Selbst die Romantik kommt nicht zu kurz: Chronicles Of The Heartbroken oder Are You The One From Heaven kommen etwa fast schon balladesk rüber, selbst für weiblichen Gesang ist auf dem Album gesorgt.
Der Meister der musikalischen Kontraste lässt es dabei aber natürlich nicht bewenden: Wenn er einen gerade von seiner sanften Seite überzeugt hat, haut er wieder echte Alternative-Kracher raus, wie Icons of Anarchy, das einem den American Punk nur so um die Ohren haut.
Das Ergebnis ist ein Kunstwerk, das nie überladen, aber stets überraschend ist.


Etiketten:Rock

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