Piotr Beczała und Sondra Radvanovsky würdigen den italienischen Komponisten Puccini an dessen 100. Todestag mit einer Gala im Festspielhaus
Die Musik des aus Lucca in der Toskana stammenden Opernkomponisten Giacomo Puccini steht im Mittelpunkt dieses Galaabends. Die Sopranistin Sondra Radvanovsky und der Tenor Piotr Beczała würdigen am 29. November 2024 Giacomo Puccini, dessen Tod sich am Konzerttag zum 100. Mal jährt. Den Abend im Festspielhaus Baden-Baden gestalten mit ihnen die Würth Philharmoniker unter der Leitung ihres Chefdirigenten Claudio Vandelli.
Piotr Beczała ist längst ein Superstar unter den Tenören, begehrt von Bayreuth bis zur MET in New York. Seinen Einstand im Festspielhaus gab er vor Jahren als Märchenprinz in Tschaikowskys „Jolanthe“ – mit jungenhaftem Charme, Hollywood-Lächeln und einer Stimme, die ihre lyrische Kraft bis in den letzten Winkel des Saals entfaltet. Diesmal kehrt er nach Baden-Baden mit einem weiteren MET-Liebling zurück: Sondra Radvanovsky. Die Sopranistin eröffnete die vergangene MET-Saison als Cherubinis Medea und ist ebenfalls an allen großen Opernhäusern gefragter Gast.
Grausames Schicksal – schöne Melodien
Puccini war wohl einer der außergewöhnlichsten Künstler seiner Zeit. Er schaffte auf harmonische Art und Weise eine Komplexität, hervorgehoben durch seine gewaltige Instrumentierung und blieb dabei trotzdem sanft und natürlich.
Im Zentrum seiner Opern – im Festspielhaus erklingen Auszüge aus „Manon Lescaut“, „Le Villi“ und „Tosca“ – standen meist Frauen. Grausames Schicksal in unvergänglichen Melodien, so lassen sich seine Werke fassen: An gebrochenem Herzen geht als erstes ein Schwarzwaldmädel zugrunde: Anna in „Le Villi“ zerbricht an der Untreue ihres Bräutigams Roberto. Manon Lescaut hingegen scheint diesbezüglich selbstbewußter, doch sie muss vor körperlicher Erschöpfung kapitulieren: in der Wüste verdurstend. Der Chevalier Des Grieux kann nicht mehr helfen. Dass „Tosca“ voller Leidenschaft und Pathos steckt lässt sich schon an der gleichnamigen Titelpartie erkennen: Die Figur der Tosca ist Sängerin – wie die Interpretinnen ihrer Rolle auch. Das Theatralische liegt also schon in der Aura dieser Dame. Vom sadistischen Polizeichef Scarpia wird sie so unter Druck gesetzt, dass sie in höchster Not die Frage stellt: „Warum, oh Herr, bestrafst Du mich so?“ Ihren Leidensdruck beklagt Tosca mit der berühmten Arie auf die schönen Künste: „Vissi d’arte“. Mediterranes Melos das zu Herzen geht – und in der Festspielhaus-Gala Teil des Programms.
Im zweiten Konzertteil geben Sondra Radvanovsky und Piotr Beczała das Liebespaar aus Antonín Dvořáks Oper „Rusalka“. Neben der Arie „Vidino divná, přesladká“ des Prinzen und einem gemeinsamen Duett wird Sonya Radvanosky mit dem unvergleichlichen „Lied an den Mond“ rühren. Ein weiterer Programmteil umfasst Werke von Umberto Giordano. Neben einem Auszug aus der Oper „Fedora“ darf sich das Publikum auf die Höhepunkte der Oper „Andrea Chénier“ freuen.
Von der MET nach Baden-Baden
Die großen Frauenrollen verkörpert im Baden-Badener Konzert die US-Amerikanerin Sondra Radvanovsky. Nach Auftritten in kleineren Rollen an der New Yorker Metropolitan Opera erregte Radvanovsky als Antonia in „Hoffmanns Erzählungen“ die Aufmerksamkeit der Kritiker und wurde als „Soprano to watch“ bezeichnet, ihr Durchbruch. Seitdem tritt Sondra Radvanovsky an allen großen Opernhäusern der Welt auf, darunter das Royal Opera House, das Teatro alla Scala, die Opéra national de Paris, das Opernhaus Zürich, und hat mit führenden Orchestern gesungen.
Als Schurke, Schuft und Liebhaber wird der polnisch-schweizerische Sänger Piotr Beczała zu erleben sein, der sich international als einer der Hauptrepräsentanten des lyrischen Tenorfachs etabliert hat. Von Publikum und Kritikern gleichermaßen gefeiert, ist Piotr Beczała einer der gefragtesten Tenöre unserer Zeit und regelmäßiger Gast an den bedeutendsten Opernhäusern der Welt und den Klassik-Festivals. Zusätzlich zu seiner Opernkarriere ist Piotr Beczała ein gefragter Konzert- und Liedsänger. 2014 erhielt er den ECHO Klassik als „Sänger des Jahres“.
Weitere Informationen und Tickets: www.festspielhaus.de
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