Le 1er web magazine spectacles | Grand Est transfrontalier
Das 1. Webmagazin der darstellenden künste | Grenzüberschreitende Region Grand Est

Eine Mathematik-Geschichte

Mit einer Mischung aus Marionettenspiel, Jonglage und Theater ersinnt die Kompanie Les Arts Pitres eine ebenso pädagogisch wertvolle wie abenteuerliche Geschichte der Zahl Null. Im Rahmen der Tournee des regionalen Kulturnetzwerks Les Regionales wird Zéro, l’histoire d’un nul im ganzen Grand Est gezeigt. 


Wer hat sich noch nie an einem Divisionsalgorithmus,  einem Dezimalbruch oder einem anderen Rätsel der Mathematik die Zähne ausgebissen? Momo jedenfalls, der immer in der letzten Reihe im Klassenzimmer sitzt, steht kurz davor aufzugeben. Nicht nur kassiert er eine Null nach der anderen – das Äquivalent zur Note 6 und somit der Inbegriff der völligen Niederlage. Noch dazu wurde er dazu auserkoren, an der Seite der Klassenbesten am „Interregionalen Mathe-Fitness-Wettbewerb“ teilzunehmen. 

Thierry Lucas und Stéphanie Gramont spielen dieses verrückte Duo, das sich aufmacht, die Zahlen und ihre Geschichte zu erkunden. Von der Null höchstpersönlich begleitet, erfahren sie, wie diese Zahl, die sich von allen anderen so sehr unterscheidet (schließlich verkörpert sie das absolute Nichts) zum ersten Mal im 3. Jahrhundert vor Christus in Babylon in Erscheinung getreten ist und erst im Mittelalter im Abendland anerkannt wurde. Mit seiner Inszenierung gelingt es Xavier Martin vortrefflich, fantasievolle Anteile durch das Marionettentheater und die Jonglage mit pädagogisch gelungener und historisch richtiger Erzählung zu kombinieren. Das Klassenzimmer verwandelt sich in einen Ort, in dem alles möglich ist und wo ein kleines Nichts den Lauf der Geschichte durcheinander wirbeln kann. Es ist also alles eine Frage der Perspektive: Wer hat behauptet, dass die Null eine unbedeutende Zahl ist? (C.T.)


WIR EMPFEHLEN AUCH

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Newsletter

Currently Playing

Szenik auf Facebook