Von der Gegenwart eingeholt
Die ungarische Kompanie Proton Theatre kreierte ihre Winterreise vor vier Jahren. Schuberts gleichnamige Komposition, Theater und Video mischend, wurde sie jedoch von der Realität der Flüchtlingskrise eingeholt. Eine Inszenierung, die uns verzweifelte Hoffnung im Wartezustand zeigt.
Sie stapfen allein durch den Schnee, versuchen den Kopf über Wasser zu halten, lassen bei der Suche nach Hilfe ihr letztes Hemd. Wir alle kennen die Bilder von Flüchtlingen, sehen sie in unseren Städten, auf unseren Straßen. Es sind Menschen. Menschen, die verzweifelt nach Hoffnung, Ausbildung, Unterstützung, Frieden suchen. Der ungarische Regisseur Kornél Mundruczó hat 2014 mit seinem Team Aufnahmen in einem Flüchtlingslager gemacht – hat in farblose Gesichter, auf zitternde Gedanken, unruhig schlagende Herzen geblickt. Schuberts Winterreise mit diesen Bildern vereinend, reisen wir in dieser Inszenierung mit einem Mann, der auf den Frühling, auf bessere Zeiten hofft und dabei auf sich alleine gestellt ist.
Zum ersten Mal empfängt das Maillon – Théâtre de Strasbourg die Musiker des Orchestre philharmonique de Strasbourg, die sich, zusammen mit den ungarischen Künstlern, in die Welt von Flüchtlingen begeben. Menschen, die dringend unsere Hilfe benötigen.
Musik: Schuberts Winterreise von Hans Zender
Orchester: Orchestre philharmonique de Strasbourg
Musikalische Leitung: Thierry Fischer
Sänger: János Szemenyei
Inszenierung: Kornél Mundruczó
Bühne und Kostüme: Márton Ágh
Dramaturgie: Kata Wéber
Regie-Assistenz: Anna Fehér
Produzentin: Dóra Büki
Aufnahmeleitung: Zsófia Csató
Technische Leitung: András Éltető
Lichtregie: Zoltán Rigó
Tonregie: János Rembeczki
Foto: Balint Hrotko
Weitere Informationen
- Weitere Informationen auf der Homepage des Maillon
- Dauer: 1 Std. 15
- Französische Premiere
- In dt. Sprache mit frz. Übertiteln
- Am 17.01.2019 Kulturbus Offenburg-Straßburg
- Publikumsgespräch am 17.01.2019
- Die Homepage der Kompanie
- https://protontheatre.hu
