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Mensch sein

Eine Geschichte, in der Träume von einer hoffnungsvollen Zukunft und familiärem Glück im Hudson River ertrinken. Absolut sehenswert!

Es ist eine griechische Tragödie, die in den 30er Jahren in New York spielt und gleichzeitig nicht zeitgenössischer sein könnte. Eddie Carbone ist ein Italo-Amerikaner, der mit seiner Frau und deren Nichte, Catherine, in New York lebt. Er schuftet tagein, tagaus als Hafenarbeiter und sieht in dem jungen Mädchen seine Vertraute. Als entfernte Cousins, illegal aus Italien eingewandert, bei ihm unterkommen und einer von ihnen mit seiner heiteren Naivität das Herz Catherines erobert, beginnt Eddie innerlich zu zerbrechen… Was er fühlt, schnürt ihm die Kehle zu. Die junge Liebe und seine aufkochende Eifersucht sind wie Kieselsteine, die in den See seiner sensiblen Unruhe geworfen werden. Ein innerer Kampf, der am Ende fatale Folgen haben wird.
Ivo van Hove, einer der renommiertesten Theaterregisseure Europas, ergreift mit seiner Inszenierung die Möglichkeit, ein selten gespieltes Stück aufzuführen und zur Diskussion über Immigration seinen Blickwinkel beizutragen. Er stellt die Frage, was einem Menschen bleibt, der, auf der Suche nach Hoffnung, alles hinter sich lässt. Ist es seine Moral, seine Erziehung, sein Gefühl von Recht und Unrecht, sein Stolz? Dank einer fabelhaften Besetzung (Charles Berling spielt Eddie Carbone und gewann dafür im letzten Jahr einen Molière), verbreitet sich die in den Köpfen der entwurzelten Herzen angespannte Denkarbeit im ganzen Raum. Wie bei einem Schachspiel wird der Einsatz des Vertrauens genauestens überlegt. Welche Figuren kann man opfern, um zu gewinnen: die Familie, die Vernunft, die Aussicht auf eine glückliche Zukunft? Eine Inszenierung, die uns zeigt, wie tragisch es sein kann, wenn die eigenen Figuren aufgrund eines falschen Zuges fallen. Schachmatt. (J.L.)

Avec Nicolas Avinée, Charles Berling, Pierre Berriau, Frédéric Borie, Pauline Cheviller, Alain Fromager, Laurent Papot, Caroline Proust

Mise en scène Ivo van Hove 


Traduction française Daniel Loayza 


Dramaturge Bart van den Eynde 


Décor et lumières Jan Versweyveld 

Foto © Thierry Depagne


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