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Das Licht von oben

Ins Herz der Dunkelheit hinabtauchen, um das Licht zutage zu fördern: ein wunderbares Programm der Straßburger Philharmoniker mit Werken von Tschaikowsky, Brahms und Saariaho.

Ab dem ersten, vom Horn gespielten Thema spürt man im Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 (1881) von Johannes Brahms, dass dies die Ruhe vor dem Sturm ist. Das vier Sätze umfassende Werk ist das Ergebnis von drei Jahren Arbeit und zählt zu den Meisterwerken des Komponisten. Trotz seiner rhythmischen Komplexität kam es seinerzeit beim Publikum gut an. Das liegt wahrscheinlich auch an den hehren Gefühlen, an der Erhabenheit, die darin zum Ausdruck kommt, während bis zu den Höhepunkten eine spürbare Spannung aufrecht erhalten wird. 
Es braucht die ganze technische Virtuosität, aber auch den Elan des russischen Pianisten Kirill Gerstein, um die Stufen, die zum Gipfel führen, zu erklimmen und zum Licht in den Höhen vorzudringen. Ein strahlendes Licht, das auch Orion kennzeichnet, ein Werk für Orchester in drei Sätzen der finnischen Komponistin Kaija Saariaho.
Der Wechsel von Schatten zu Licht, das Erwachen der Liebe, das Warten auf Hoffnung, der nahende, unselige Tod – all dies sind universelle Themen, die allein in der Fantasie-Ouvertüre Romeo und Julia (1870) von Pjotr Iljitsch Tschaikowski zum Ausdruck kommen. Nach eigenen Aussagen des Komponisten ist sie eines seiner schönsten Werke. Es entstand etwa zehn Jahre vor Brahms Konzert für Klavier und Orchester Nr.2 B-Dur und war ebenfalls ein voller Erfolg. (E.A.)

Foto: Kaija Saariaho – DR


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