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Voller Lebenskraft

Der Pianist und Artist in Residence Cédric Tiberghien und die Straßburger Philharmoniker tauchen unter der Leitung von Marko Letonja in zwei gewaltige russische Werke ein.

Rachmaninows 3. Klavierkonzert und Tschaikowskis 4. Sinfonie sind zwei Werke, die für sich sprechen – in vielerlei Hinsicht. Ersteres macht das Renommee der wenigen Pianisten aus, die weltweit überhaupt in der Lage sind es zu spielen; Rachmaninow selbst hatte lange dafür üben müssen. Arthur Rubinstein bezeichnete es etwas spöttisch als „Elefantenkonzert“. Sein galoppierender Rhythmus, die Komplexität einiger Klavierparts und die unglaublichen Akkordfolgen machen aus dem Concerto ein fast schon theatralisches Werk, das technisch höchst anspruchsvoll, aber immer noch äußerst melodisch ist. Klavier und Orchester ergänzen sich symmetrisch, bis Ersteres in zwei atemberaubenden Kadenzen abhebt. Im zweiten Teil des Abends tönen die Blechbläser in Tschaikowskis 4. Sinfonie, um am Ende in die Melodie eines russischen Volkslieds überzuleiten: Auf dem Felde eine Birke stand. Das Werk bedeutet auch die Überwindung der zahlreichen persönlichen Erschütterungen, die der Komponist vor dessen Entstehung 1877 erlebte. Was uns an diesem Abend geboten wird, ist in gewisser Weise eine Hommage an die russische Vitalität und an die Romanik. Das Thema des übermächtigen Schicksals, das Tschaikowski für seine 4. Sinfonie wählte, gemahnt uns wider Willen daran: „Wir treiben auf seinem Ozean, bis wir in seinem Nichts versinken, von seinen Fluten in die Tiefe gerissen.“(A.O.C.)

Foto:  Cédric Tiberghien © Jean Baptiste Millot

 


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