Nachdem Emi Miyoshi und das SHIBUI Kollektiv in S_HE IS SEA Etude ihr langjähriges Forschungsinteresse polyrhythmischer Räume fortgesetzt haben, widmet sich die Freiburger Choreografin in ihrer neuen Produktion TRACK der Erforschung des Gehens als einer grundlegenden menschlichen Kraft. Indem das Gehen in seine Bestandteile zerlegt, deren natürliche Abfolge verändert und mit neuen Gravitations- und Bezugspunkten versehen wird, spielt das Stück mit der Dekonstruktion eines vertrauten Systems. Fallen und wieder Aufstehen wird zum Rhythmus der neu formierten Bewegung des Schritts. Die Gravitation entscheidet über die Koordination des Körpers. Ein chaotischer Prozess bricht sich Bahn, oszillierend zwischen dem Versuch, die abhandengekommene Koordination mittels der gewohnten Struktur wiederzuerlangen und die Bewegungsabläufe sukzessive den veränderten Gegebenheiten anzupassen. Der Schritt als ein unkoordiniertes Fallen und Wiederaufrichten evoziert eine Vorwärtsbewegung in bislang ungewohnter Dynamik und Rhythmik. Dabei wird ein individuelles Muster erkennbar, welches die Performer:innen im Laufe der Choreografie weiterentwickeln, hin zu einer Progression des Voranschreitens. Die Frage des »Wie« wird physisch und tänzerisch erforscht. Indem sich die zwei Tänzerinnen (Anna Kempin, Marcella Centenero) und der Tänzer (Daniel Conant) aufeinander beziehen, entsteht allmählich ein Geflecht von neuen Räumen und Bezugspunkten, die Halt und Orientierung geben.
Eine Koproduktion mit dem E-WERK Freiburg und dem Theater Freiburg
Gefördert von der Stadt Freiburg und dem Landesverband Freie Tanz- und Theaterschaffende Baden-Württemberg e.V. aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, mit der besonderen Unterstützung der Tanzsparte des Theater Freiburg.