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Triumph des Tanzes

Hofesh Shechters neustes Werk Sun fasziniert durch seine Vielschichtigkeit, die den Zuschauer in eine unheilvoll perfekte Welt zwischen Fabel und Farce entführt.

Ohne die zärtliche Wärme der Sonne wäre kein Leben auf unserem Planeten möglich und doch geht von diesem gleißenden Himmelskörper eine Gefahr aus, die durch einen Sonnenbrand höchstens im Ansatz angedeutet werden kann. Diese Ambivalenz fängt Hofesh Shechter in seinem neuen Stück Sun ein, welches nur auf den ersten Blick weniger düster scheinen mag als sein Vorgängerwerk Political Mother. Der israelische Starchoreograph, der diesmal auch eigene Musikstücke beiträgt, lässt in seinem oft wütend wirkenden Universum des Tanzes eine hell strahlende Sonne aufgehen, die die Tänzer in einem Beben zu vereinen weiß. Dabei lassen beunruhigend aufrührende Rhythmen und Wechsel von harten und fließenden Bewegungen ein Dunkel in der oberflächlichen Fröhlichkeit einer perfekten Welt erahnen, welches unheilvoll im Hintergrund wartet. Shechter selbst bezeichnet die faszinierend sinnliche Erfahrung als „eine Art akustische Hypnose“. Er spielt mit jeglichen Konventionen und es gelingt ihm schließlich, das Licht im Halbschatten sichtbar zu machen. Nun bleibt es den Zuschauern überlassen, in wie weit sie sich von dem Stück zwischen Fabel und Farce in eine andere Welt entführen lassen. (AK.H.)

Foto © Gabriele Zucca

Eine Veranstaltung im Rahmen des Tanzfestivals Tempel in Karlsruhe


Etiketten:Hofesh Shechter

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