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Starke Stimme

Die international renommierte Sopranistin und Spezialistin für Neue Musik Sarah Maria Sun spricht mit Marcus Weiss und singt Werke von Georges Aperghis, Luciano Berio, Luigi Nono und Rolf Riehm.

Da steht sie, die zierliche Frau. Grün angestrahlt ist sie – und sie bewegt sich nicht. Lediglich ihr Mund ist in Bewegung. Doch es ist kein Ton zu hören. Oder so gut wie kein Ton. Es muss eine Menge Energie und Konzentration kosten, solche verhaltenen und dennoch exakten Töne zu gar nicht hörbarer Musik zu produzieren. Doch die Künstlerin, die hier Georges Aperghis‘ Recitation Nr. 9 interpretiert, scheint diesen Part mit Leichtigkeit zu bewältigten. Sie ist schließlich sehr routiniert in Sachen Moderne Klassik: Sarah Maria Sun kam in ihrer mit zehn Jahren begonnenen Gesangsausbildung schon früh mit der Neuen Musik in Berührung. Und hat sie so verinnerlicht, dass sie zu den Weltbesten in diesem Genre gehört: Sie ist Erste Sopranistin der Neuen Vocalsolisten, einem Solisten-Ensemble aus sieben Sängern, das seit 30 Jahren weltweit zu den Vorreitern für Kammermusik und Zeitgenössische Vokalmusik zählt. Dass der Auftritt sie trotz aller Erfahrung  anstrengt, ist ihr dennoch anzusehen – ihren manchmal extrem geöffneten Augen nämlich.
Nun kommt Sarah Maria Sun mit weiteren Werken von Georges Aperghis sowie Stücken von Luciano Berio, Luigi Nono und Rolf Riehm nach Basel. Und die Stimmkünstlerin, zu deren Repertoire auch das herkömmliche Opern- und Liedgut gehört und die damit in den Opernhäusern der Welt anzutreffen ist, hat dafür den passenden Ort ausgesucht. Der 100 Jahre alte Badische Bahnhof für Neue Musik bietet die ideale Kulisse für dieses experimentelle Projekt. (ewe) 

Photo © Rüdiger Schestag

 


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