Zyklop
Das türkische Sprichwort „Das Auge, das du zu schützen suchst, ist das, welches durchbohrt werden wird“ dient Christian Rizzo als Ausgangspunkt für ein Solostück über Exil, Melancholie und Veränderung.
Die kurzen Szenen sind wie Bruchstücke aus dem Leben eines Choreografen, der nicht mehr tanzt – Christian Rizzo – und eines türkischen, in Berlin im Exil lebenden Tänzers – Kerem Gelebek. Jedes der getanzten Bilder enthält vertraute Gegenstände – eine Grünpflanze, einen Rucksack oder ein Paar Strümpfe – durch die ein Hier angedeutet wird, das unwiderruflich mit einem Dort verknüpft ist. An einem Ort, an dem ein Austausch möglich wird, beschäftigen sich zwei Männer mit den Fragen des Exils – in Bezug auf sich selbst und die Heimat – mit den Fragen der Wahrnehmung – auf der Bühne und außerhalb der Bühne – und mit der Frage nach der Melancholie als einem notwendigen Zustand für die Akzeptanz eines Danach. Das türkische Sprichwort, das eine Volksweisheit von universeller Bedeutung ausdrückt, ertönt in seiner ganzen Eindringlichkeit und weitet den Blick für andere Horizonte im Leben.
Weitere Informationen
- Website des Choreografen
- Interview mit Christian Rizzo in der Sendung „Hors champ“auf France Culture (FR)