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Wenn Europa auf der Bühne das große Zittern bekommt

„Künstler*innen Europas, seid uns willkommen und lasst unser Herz erbeben!“, rufen die Reimser Kulturinstitutionen und laden zum Gedanken aufwirbelnden Festival Reims Scènes d’Europe ein. Währenddessen Brexit, gelbe Westen, Naturkatastrophen und Flüchtlingsboote unseren Alltag bestimmen, nehmen die kreativen Köpfe unseren Kontinent in die Hand und betrachten ihn von allen Seiten. In diesem Jahr sind mit dabei: Agnés Mateus, Suzanne Osten, Silvia Costa, Robert Carsen, Ferdinand Barbet, Marlene Monteiro Freitas, Leïla Martial, das Collectif Bim und ganz besondere Wunderbühnenvulkane aus Spanien.

 

Sind Sie es auch müde, jeden Tag kopfschüttelnd Nachrichten in der Zeitung zu lesen? Da bekommen die Augen wirklich Lust sich unter der Bettdecke zu verstecken. Rausgehen und dieser manchmal schon fast absurden Welt die Stirn bieten? Oh je… Bei so vielen politischen, sozialen, wirtschaftlichen Stürmen: Was kann da die Bühne? Sie zeigt uns, dass der Kopf aus dem Sand und in die Welt gehört; dass es wichtig ist, zu agieren, nachzudenken, mitzureden, sich auszutauschen, die verrücktesten Träume zu haben und seine Weise zu finden, sich Luft zu machen. Seit 2009 ist dies das Leitmotiv des Reimser Festivals. Europa gehört nicht nur den Banken und Turbulenzen, sondern es liegt ebenso in den Händen der Künstler, diesen Kontinent, unsere Welt, zu formen und dabei weiterzudenken.
So treten großartige Künstler*innen auf die Reimser Bühnen, darunter zahlreiche Frauen, die sich weder den Mund, noch den Körper verbieten lassen: Agnés Mateus kommt mit ihrer bahnbrechenden Anklage Rebota Rebota y en tu cara explota, einem Stück über Frauenmorde in Spanien, wieder zum Festival; die Assistentin Romeo Castelluccis, Silvia Costa, präsentiert ihre neue Arbeit Dans le pays d’hiver; über Digitalismus in Händen junger Generationen geht es mit Ferdinand Barbet in Concord Floral; Carlota Ferrer widmet sich in ihrer Adaption dem ergreifenden Text des Haus von Bernarda Alba; Schuberts Winterreise von Clara Chabalier und Sébastien Gaxie ist mit von der Partie; Karla Kracht und Andrès Beladiez zeigen das zerstückelte Afghanistan; und mit Jordi Palet, Piug und Tian Gombau schlüpft ein kleiner Junge in ein paar Schuhe und geht auf Entdeckungsreise. Zudem gib es die Möglichkeit an zahlreichen Gesprächen, Filmen, Konferenzen und Konzerten (um sich jazzig-smoothig die Gedanken durchzuschütteln) teilzunehmen! Was kann die Bühne? Europa auf die Probe stellen und zeigen, dass aufgeben keine Option ist. In diesem Sinne: Auf nach Reims!

Foto: Festival Reims Scènes d’Europe


La sélection Szenik :

  • Elektrische Schatten (Ombres électriques)

    Elektrische Schatten (Ombres électriques)

    Kompanie Florschütz & Döhnert, am 1.02.2019 um 14H30 und am 2.02.2019 um 15H00, Le Cellier Melanie Florschütz und Michael Döhnert haben eine besondere Maschine entwickelt. Gegenstände stehen damit Kopf und verlieren sogar ihren Schatten! Alles dreht sich im Kreis, ruckelt und quietscht; Licht und Schatten tanzen miteinander. Ein herrliches Objekttheater für Kinder ab vier Jahren. Hier ein kleiner Ausschnitt! (Keine Sprachkenntnisse erforderlich.)  Foto: Joachim Fleischer

  • Trapped in a quotidien of reproches

    Trapped in a quotidien of reproches

    Cécile Serres, am 2.02.2019 um 17H00, La Comédie  Die Performancekünstlerin Cécile Serres kreiert ein glorreiches Universum aus mächtigen Geistern und Karaoke! In ihrer neuen Arbeit träumen die Mitarbeiter eines Reinigungsservice davon Stars zu sein, im Rampenlicht zu stehen, Konfettiregen und Blitzlichter zu spüren, umjubelt zu werden. Da erscheint ein Geist und schlägt ihnen einen diabolischen Plan vor. Womit der Weg zum Erfolg hier wohl gepflastert sein wird? Ein Musical, der ganz besonderen Art! Foto: Cécile Serres

  • Louves

    Louves

    Marie-Pascale Dubé, Leïla Martial, am 2.02.2019 um 18H30, La Comédie Was sagt unsere Stimme, ihre Farbe und Melodie, über uns aus? Die Künstlerin Marie-Pascale Dubé hat einst ihre Stimme auf einem Tonband mit Inuit-Musik wiedererkannt. Bereits als Kind erforscht sie, wenn auch unbewusst, die Klänge der Inuit-Kultur. Zusammen mit der Sängerin Leïla Martial tauchen wir tief in die Klangwelten anderer Töne ein, schlagen auf ihr Purzelbäume und erforschen, wie Abenteurer, die Membran unserer Stimme. Foto: Colore.fr 

  • Diptico por la identidad (Diptyque pour l’identité)

    Diptico por la identidad (Diptyque pour l’identité)

    Vértebro, am 5.02.2019 um 20H00, L’Atélier de la Comédie, Frankreich-Premiere Die andalusische Kompanie holt aus ihren Koffern zwei Stücke über die Identität. Wie setzt sich diese zusammen, wie hat sie sich im Laufe der Geschichte verändert, wie wurde sie beeinflusst? Spartenübergreifend beschäftigen sich die Künstler mit Ritualen, Musik, Folklore und Religion, und ziehen uns mit in ihre einzigartige Gedankenwelt. Eine Premiere, die es nicht zu verpassen gilt! Foto: Vertebro

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