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Claudel als Komiker

Philippe Adrien inszeniert mit dem Théâtre de la Tempête das kaum bekannte Stück Protée von Paul Claudel. Eine überraschende, mythologische Farce.

Von Paul Claudel kennt man vor allem dramatische Werke wie Le Soulier de Satin (dt. Der seidene Schuh), L’Échange (dt. Der Tausch) oder Partage de Midi (dt. Mittagswende). Aber es gab auch eine Phase, in der er sich zur Komödie hingezogen fühlte. Protée (dt. Proteus) ist ein satirisches Drama, ein Possenspiel, eine Farce durch und durch, verkörpert durch die ebenso gutmütigen wie komischen Figuren. Für den Plot seiner Komödie machte Claudel Anleihen bei Aischylos sowie bei Homers Odyssee und Euripides Helena. Erzählt wird die Geschichte des Halbgottes Proteus, der Poseidons Seehundherde hütet und auf der Insel Naxos die Nymphe Brindosier gefangen hält. Nach langen Kriegsjahren zur Rückeroberung seiner Geliebten geht Menelaos bei seiner Heimkehr auf der verzauberten Insel an Land. Was darauf folgt, ist ein Verwechslungsspiel, in dem sich Identitäten und Schicksale kreuzen. Philippe Adrien bleibt dem verschmitzten Charakter von Claudels Stück treu und lässt auch Puppen und Spezialeffekte zum Einsatz kommen. Eine kühne und gelungene Inszenierung!

Foto: Alejandro Guerrero

Ankündigung des Stücks auf der Website der Coupole (FR)
Webauftritt des Théâtre de la Tempête (FR)
Rezension des Stücks durch Les Trois Coups… (FR)
… und durch La Terrasse (FR)
Mehr über Paul Claudel (FR)


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