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Ein neuer Anfang

Das britische Trio Portico war einst Quartett und machte jazzige Instrumentalmusik. Heute verlässt sich die Band auf tragende Elektrorhythmen und träumerischen Gesang.

Portico haben sich gehäutet wie eine ihrem alten Gewand überdrüssige Schlange. Bis vor kurzem hieß die Band noch Portico Quartet und machte modernen Jazz mit ethnischen Einflüssen, die vor allem dem Hang, einem aus zwei blechernen Klangkörpern zusammengesetzten Instrument, geschuldet waren. Hang-Musiker Keir Vine verließ jedoch 2013 die Gruppe und somit ging auch das einst für die Band so charakteristische Instrument. Kein Wunder also, dass das neue Album von Portico einem Debüt gleicht. Living Fields ist nur mit Mühe als weiteres Projekt der 2005 gegründeten Band auszumachen, klingt es doch so ganz anders als alle vorherigen Arbeiten. Zum ersten Mal wagte sich Portico an Vocals und holte mit Jono McCleery, Joe Newman (von Alt-J) und Jamie Woon auch sofort die richtigen Sänger ins Boot. Engelsgleich schweben ihre Stimmen über dem nun tragenden Elektro-Pop mit Klassikanleihen. Inspiriert wurde das mühevoll erarbeitete Album von der chilenischen Dokumentation Nostalgia For The Light, die sich mit den Lehren der Astronomie und den Gräueltaten unter dem Diktator Augusto Pinochets beschäftigt. Dies erklärt vielleicht auch die träumerische Melancholie, die dem im März erschienen Werk anlastet. Nichtsdestotrotz weckt Living Fields ein wohliges Gefühl, das ,weit entfernt von Traurigkeit, von einem äußerst gelungenen Neuanfang zeugt. (S.O.)


Etiketten:Elektro - Pop

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