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Im Kongo am Rhein

Vom 11. Juni bis 2. Juli setzt Basel mit dem Festival Kongo am Rhein einen Fokus auf alles, was in der Domäne der zeitgenössischen Kunst in Afrika bemerkenswert ist, darin eingeschlossen das Theatergenre mit dem Stück Papa Wemba von Dieudonné Niangouna. 

Wir tauchen direkt in die moderne, afrikanische Kultur ein mit Bildhauerkunst, Musik, Kino, darstellenden Künsten, die beim Festival Kongo am Rhein vorgestellt werden. In der Theaterrubrik finden wir Papa Wemba. Le singe avait raison (Papa Wemba. Der Affe hatte Recht), ein Stück des Dramaturgen Dieudonné Niangouna. Ironie des Schicksals: Der gleiche Dieudonné Niangouna hat gerade eindrücklich das Fehlen des Theaters im Programm „Afrique subsaharienne“ beim Festival von Avignon 2017 kritisiert. Als Autor, Regisseur und Schauspieler – erster afrikanischer Künstler beim Festival von Avignon im Juli 2013! – kämpft er gegen Klischees. „Um Theater in Afrika zu machen, muss man der Situation einen Faustschlag verpassen“, schreibt er in seinem Stück M’appelle Mohamed Ali (Heiße Mohamed Ali), das in Basel ebenfalls szenisch gelesen wird. Er weiß, wovon er spricht, da er heute im Exil lebt und drei Bürgerkriege miterlebt hat, von Rebellen gekidnappt wurde und nur knapp dem Tod entging. Logischerweise zeugt sein Theater auch vom Kampf. Kampf mit Worten und Ideen, um Mythen zu entschlüsseln und „Klischees in Fragen zu verwandeln, die niemals aufhören, zwischen der toten Vergangenheit und der schlecht verhandelten Zukunft hin und her zu schwenken.“ Durch die Figur des Königs der kongolesischen Rumba, der im April 2016 während eines Konzerts auf der Bühne verstarb, hinterfragt sein Stück für drei Schauspieler und einen Musiker unter anderem die Vorstellung des Helden. „Die Kunst soll Kontinente überschreiten, ansonsten führt sie zu nichts.“ Genau die Absicht des Festivals Kongo am Rhein! (C.I.)


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