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Körper und Geist

Im Rahmen eines Themenabends, den das Dominikanerkloster der Seidenstraße widmet, lädt uns Nina Rajarani mit ihrer Vorführung des Bharatanatyam dazu ein, diesen heiligen Tanz Südindiens zu entdecken.

Von den sieben klassischen Tanzstilen Indiens* soll der Bharatanatyam der älteste und reinste sein, aus dem sich alle anderen entwickelt haben. Er wird im Bundesstaat Tamil Nadu praktiziert und hat seinen Ursprung im Natyashastra, einer zwischen dem 1. und 3. Jahrhundert n. Chr. verfassten Schrift, die dem Weisen Bharata Muni (von dem der Name des Tanzes abgeleitet sein könnte) zugeschrieben wird und die dem Theater, der Dichtkunst, der Musik und dem Tanz gewidmet ist und oft als 5. Veda [Sammlung religiöser Texte im Hinduismus] gilt.

Anfang des 20. Jahrhunderts erlebte der Bharatanatyam eine Neubelebung. Während der Kolonialherrschaft, in der die britischen Behörden die Tempeltänzerinnen als Prostituierte betrachteten, war er fast von der Bildfläche verschwunden. Zwar wird der Tanz heute als Kunstform in der ganzen Welt praktiziert und gelehrt, dennoch zählt er weiterhin zu den heiligen Tänzen. Der Bharatanatyam wird als Yoga betrachtet, als ein Mittel also, das Jenseits zu erreichen. Durch die Verknüpfung rein technischer Elemente mit einer expressiven Gestik ermöglichen die erforderliche Körperbeherrschung und der hergestellte Dialog mit den Göttern ein Loslösen vom irdischen Dasein. Folglich ist eine Darbietung des Bharatanatyam immer auch eine ebenso ästhetische wie mystische Erfahrung. (S.D.)

* Die Stile variieren je nach Region des Subkontinents

Programm des Abends
19:00: Dinner-Vortrag über die Regeln im Bharatanatyam
21:00: Nina Rajarani
22:30: Das Ensemble Chemirani mit Prabhu Edouard

BONUS
Solo von Nina Rajarani


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