Power-Jazz mit britischem Humor
Das Neil Cowley Trio macht melodisch-rockigen Jazz. Mit Piano, Kontrabass und Schlagzeug lassen die drei Briten die Fetzen fliegen. Bandleader Cowley glänzt zudem mit Komik.
Neil Cowley saß für Popstars wie Adele und Birdy am Klavier. Früher spielte der struppige Brite, Jahrgang 1972, in dunklen verruchten Kneipen. Doch seinem Talent wurde das nicht gerecht. Nach langen Jahren voller Höhen und Tiefen tat er sich mit dem Bassisten Rex Horans und dem Schlagzeuger Evan Jenkins zusammen. Das Debütalbum Displaced (2006) der drei gewann den BBC Jazz Award. Als „Jazz mit dicken Muskeln“ bezeichnet die Zeit die Musik der Gruppe. Auch Vodafone entdeckte Cowleys Talent und unterlegte einen seiner Werbespots mit Musik des Briten. Das im September erschienene fünfte Studioalbum Touch and Flee setzt den unkonventionellen Weg des Trios fort. Das Werk pendelt zwischen verzogenen Pianosounds, sphärischen Klängen und verträumten Basslinien hin und her. Kräftige Drums treiben das Piano in Winterlude nach vorne, spielerisch groovig geht es in Gang of One zu und tanzbar eckig in Couch Slouch. Auf der Bühne glänzt Cowley nicht nur mit dem selbsternannten Power-Jazz, sondern auch mit britischem Humor. (T.N.)
Foto © Tom Barnes
Weitere Informationen
- Die Website der Jazz-Band
- Porträt des Neil Cowley Trios in der Zeit
- [Video] Interview mit Neil Cowley (EN)
