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Ungeschliffen

Die berühmte brasilianische Choreografin Deborah Colker greift ihr 2005 uraufgeführtes Ballet mit den Tänzern der Opéra national du Rhin erneut auf. Eine zutiefst sinnliche Erfahrung, die sich mit dem Begriff des Verlangens auseinandersetzt.  

Täuschen Sie sich nicht: „Nó“ bedeutet nicht „nein“, sondern „Knoten“ auf Portugiesisch. Knoten, die Deborah Colker als zugleich chaotisches und harmonisches Symbol der Komplexität sinnlichen Verlangens begreift. Die in Rio de Janeiro geborene Choreografin setzt mit ihrem vor einigen Jahren ersonnenen Ballett, das von Kritikern für seine schöpferische Kraft gelobt wurde, die Erforschung der menschlichen Seele fort. Dazu muss man sagen, dass Deborah Colker seit Gründung ihrer Compagnie im Jahr 1994 einen athletischen Tanzstil entwickelt hat, der es mit dem kosmopolitischen Erbe aufnehmen kann, das der brasilianische Tanz hinterlassen hat.
Anziehung und Abstoßung, hervorgerufen durch das Verlangen, stehen bei im Mittelpunkt einer zweiteiligen Choreografie. Es herrscht eine Atmosphäre archaischer Erotik. Rund um einen Lebensbaum, der aus verknoteten Seilen besteht, die wie Regen herabfallen, vereinigen sich die Körper und gehen auf Konfrontation. Danach wird es urban, und die Atmosphäre erinnert an das Rotlichtviertel von Amsterdam mit seiner käuflichen Erotik. Für die Zusammenarbeit mit den Tänzern des Ballettensembles der Opéra national du Rhin hat die Choreographin das Spiel mit den Gegensätzen erweitert. In Straßburg, Colmar und Mülhausen präsentiert sie eine Neufassung von , in der die Leidenschaft und das Animalische bis zum Äußersten getrieben werden. (C.T.)

Photo © Nis&For


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