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Die inszenierte Mutter

Moeder (Mutter), die letzte Kreation der belgischen Kompanie Peeping Tom überrascht uns genauso wie Vader (Vater) zuvor, der erste Teil dieser extravaganten und genialen Trilogie, die logischerweise mit Kind abschließen wird.

 

Die Kreationen von Peeping Tom sind ein fantastischer, aber niemals willkürlicher Mix aus Tanz, Theater, Gesang, Zirkus und Akrobatik. Während Vader sich in einem Altersheim abspielte und die Figur des Vaters in Szene setzte, rankt sich Moeder um die mütterliche Figur (oder verrenkt sich?), die Leben schenkt, die Familie strukturiert (oder auch nicht!) und stirbt…
In Moeder werden Wunschvorstellungen und familiäre Mythologien in dem hyperrealistischen Dekor eines merkwürdigen Museums, wo man einen nackten Körper in einer Vitrine und ein blutendes Herz sieht und das Figuren in der Rolle der Mutter, der Aufseher, der Putzfrau, der Hebamme und einfacher Besucher mit überraschenden Bewegungen durchqueren. Zwischen Traum und Albtraum entwickeln sie sich in einer Reihe von verblüffenden Choreographien weiter. Als permanentes Hintergrundgeräusch hört man Wasserrinnen. Das erinnert an die ersten Geräusche, die das Kind im Bauch seiner Mutter hört, sagt Gabriela Carrizo, von der die Inszenierung von Moeder stammt, während Frank Chartier, der Mitbegründer von Peeping Tom die Regie bei Vader innehielt. In dieser oft traumatischen, aber auch sehr lustigen Familien-Saga beweisen sie beide eine atemberaubende Virtuosität und eine unbestreitbare Kreativität. (C.I.)

 

Photo © Herman Sorgeloos


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