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Mission impossible?

In Mission von David Van Reybrouck trägt Bruno Vanden Broecke den kraftvollen und fesselnden Monolog eines Missionars im Kongo vor, der humorvoll und bewegt seinen Alltag und seine Zweifel offenbart. 

Die Ausstattung ist minimalistisch: Hinter einem Pult stehend erzählt ein Missionspriester von den 50 Jahren, die er im Kongo verbracht hat. In seinem fast zwei Stunden dauernden Bericht, bei dem in keinem Moment Langeweile aufkommt, offenbart er seine (nicht immer orthodoxe) Sicht seines Lebenswegs, seiner Erfahrungen im Kongo, seines Glaubens und seines Engagements. Scharfsinnig, ironisch und äußerst witzig erzählt er von alltäglichen Scherereien, von der Hitze, den Moskitos, den Frauen und den politischen Turbulenzen. Er legt offen, wie schwierig seine Aufgabe ist und fragt nach, was ihm sein Engagement ermöglicht hat in einer gewaltsamen und individualistischen Welt, die mit seinen Idealen und seiner Mission wenig vereinbar ist.
Schlicht, treffend, bissig, komisch und bewegend trägt der großartige Schauspieler Bruno Vanden Broecke den kraftvollen und äußerst gut recherchierten Text von David van Reybrouck vor, der sich auf Gespräche mit weißen im Kongo lebenden Geistlichen stützt. Der belgische Dramatiker und Essayist hat das Land, das er bereits in seinem Stück  Die Seele der Termiten und in seinem bemerkenswerten Essay Congo, une histoire erkundet hat, zu einem seiner bevorzugten Forschungsfelder erkoren. Mission ist ein weiteres Zeugnis seiner Liebe zu diesem Kontinent und der Verzweiflung angesichts seiner Entwicklung. Ein wunderbar lichter und zugleich bewegender Theatermoment. 


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