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Mutter in Zeiten des Krieges

Mit seiner Inszenierung des Klassikers in neuer Übersetzung und neuer musikalischer Bearbeitung betont Jean Boillot die Modernität von Bertolt Brechts Drama.

Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs schuf Bertolt Brecht die Figur der Mutter Courage, einer Frau im Zenit ihres Lebens. Begleitet von ihren beiden Sprösslingen, zieht die Marketenderin mit ihrem Wagen über die Straßen Europas und treibt auf den Schlachtfeldern des Dreißigjährigen Krieges mit allem Möglichen Handel. Isabelle Ronayette verkörpert diese skrupellose, impulsive und sinnliche Persönlichkeit. Da es Jean Boillot ein Anliegen war, eher die Modernität des brechtschen Stücks als seine thesenhaft-didaktischen Aspekte zu zeigen, arbeitete er mit einer Neuübersetzung von Irène Bonnaud. Die so entstaubte, direktere Sprache tritt in einen Dialog mit Paul Dessaus Partitur, die von Jonathan Pontier als elektroakustische Musik für Schlagzeug und Computer neu orchestriert wurde. Auf dem Weg vom epischen Theater zum „Klang“-Theater steht Mutter Courage und ihre Kinder nach wie vor für eine existenzielle, menschliche Situation, in der der Kampf ums Überleben Vorrang hat. (C.T.)

Foto: V. Castro

Ankündigung der Veranstaltung auf der Website der Comédie de l’Est (FR)
Vita von Jean Boillot auf der Website des NEST [Nord Est Théâtre in Thionville] (FR)
– [Video] Reportage über die Proben des Theaterstücks (FR)
– [Video] Reportage über die Produktion des Stücks am NEST in Thionville (FR)


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