Die Kraft des Pop
Zwei unauffällige Künstler und herausragende Songschreiber schließen sich für ein Konzert zusammen, das ein schmerzhaft schöner Ausflug in die Popmusik zu werden verspricht. Ein magischer Augenblick zwischen Sunshine und Power Pop.
Fugu hat sich von seinem Künstlernamen getrennt, um in aller Ehrlichkeit zu sich selbst zu stehen. Hier ist er nun: Mehdi Zannad, der geniale Texter und Komponist. Als er sich noch Fugu nannte, spielte er mit Tahiti 80 das Album As Found ein, ein zu Unrecht verkanntes Juwel des leichtfüßigen Pop. Nach Aufgabe seines Pseudonyms hat er nun ein neues Album herausgebracht, Fugue , das sich von seinen musikalischen Idealen nicht allzu weit entfernt hat: scheinbar einfache Melodien, die sich beim näheren Hinhören als komplex entpuppen, Songtexte, die er gemeinsam mit Regisseur Serge Bozon verfasste, aber vor allem: sanfte Töne.
Seine Balladen treffen diesmal auf das Talent von John Cunningham, der wohlig-melancholische Klänge liebt und seinerseits um einen geheimen Planeten kreist. Da war es nur logisch, dass sich beide Umlaufbahnen irgendwann kreuzen würden, wie sie es in der Vergangenheit bereits getan haben, als Mehdi Zannad noch Fugu war. Nun haben sie erneut ihre erlesenen Texte und Gedanken für einige unverhoffte Konzerte zusammengeführt, die intime Momente, leise Töne und einige psychedelische Überbleibsel beschwören.
Zwischen den Beach Boys, den Kinks und Nick Drake klafft eine Lücke, die die beiden schließen. Utopie? Nein, denn der Pop schöpft seine Berechtigung eben genau aus der vordergründigen Einfachheit und der Zartheit, auf die man stößt, wenn man etwas tiefer gräbt. Ein hochkarätiges Konzert, das man sich nicht entgehen lassen sollte. (C.B.)
Foto: Mehdi Zannad © Mathieu Zazzo
Das Konzert ist eine Veranstaltung des Vereins Panimix
Weitere Informationen
– Kritik in dem Magazin Spex über das Album As found
– Eindrücke von einem Konzert von Mehdi Zannad und John Cunningham
BONUS
Treffen mit Mehdi Zannad
