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Ein Klagelied

Sasha Waltz stellt sich dem Verlust eines geliebten Menschen und spinnt ein Netz aus Schmerz. Was passiert, wenn Tränen nicht ausreichen? 

Trauer und Liebe sind wie zerbrechliche Gewebe, kaum zu beschreibende Gefühle. Was passiert im Inneren der Zurückgebliebenen? Zerfließt ein Teil ihres Herzens zu Tränen?
In dieser von Toshio Hosokawa geschriebenen Oper verlieben sich zwei Schwestern, Matsukaze (Wind in den Kiefern) und Murasme (Herbstregen), in denselben Mann. Als dieser stirbt, entschwinden sie als Geister in der Natur. Jahre später erscheinen sie einem Mönch im Traum und erzählen ihre Geschichte, von ihren gebrochenen Empfindungen. Ihr Schmerz lässt sie umherirren, der Gedanke an die nie entdeckte Liebe leiden.
Sasha Waltz stellt auf sensible, meisterliche Weise die weinenden Worte der beiden Schwestern dar. Ihre Gefühle kreieren ein Geflecht, dass Traum, Tod und die Welt ineinander verstrickt. In vollkommener Verbindung mit den Elementen der Natur, fliegt ihre Trauer über die Bühne. Das Meer, der Wind, der Regen, das Licht – sie werden eins mit der Musik und den fragilen Schritten der Darsteller. Der Tanz fügt sich sanft ein und wird zu einem verbindenden Faden zwischen dem Gesang, den Instrumenten, dem Dekor. So wie sich Oper, zeitgenössischer Tanz und das japanische Nô-Theater in dieser feinfühligen Kreation zusammenfügen, so werden auch der Klagegesang und die Körper zu einem großen Ganzen: dem Verlust an der Liebe.
Eine Aufführung über den wohl innerlichsten Schmerz, den ein Mensch empfinden kann. (J.L.)

Mit
Musikalische Leitung BASSEM AKIKI


Choreografie und Regie SASHA WALTZ
Matsukaze BARBARA HANNIGAN


Murasame CHARLOTTE HELLEKANT


Mönch FRODE OLSEN


Fischer KAI-UWE FAHNERT

Foto © Bernd Uhlig

 


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