Am Ufer der Schelde hat der König von Germanien am Fuße einer tausendjährigen Eiche einen Gerichtskreis ziehen lassen, um den sich Adelige, Ritter und das gemeine Volk versammeln. Die Erbin von Brabant, Elsa, wird von ihrem ehemaligen Verehrer, Friedrich von Telramund, des Brudermords, der Verschwörung und der Gier angeklagt. Auf eine Geste des königlichen Herolds blasen die Trompeten das Ordal: Ein Streiter wird aufgerufen, gegen den Ankläger zu kämpfen, um die Unschuld der jungen Frau vor Gott zu beweisen. Während Elsa im Gebet auf die Knie fällt, erscheint in einem Lichtstrahl ein funkelnder Ritter auf einem Boot, das von einem Schwan gezogen wird. Dieser erklärt sich bereit, sie zu verteidigen, unter der Bedingung, dass sie ihn niemals nach seiner Herkunft fragt. Doch wie könnte man angesichts eines solchen Wunders nicht der Neugierde erliegen?
Der Ritter mit dem Schwan ist eine Figur aus verschiedenen mittelalterlichen Heldenliedern und Sagen. Mitte des 18. Jahrhunderts verband ihn der deutsche Dichter Wolfram von Eschenbach in seinem Epos Parzival mit den Artuslegenden um die Hüter des Heiligen Grals, dessen mystische Dimension Richard Wagner (1813-1883) in fortgeschrittenem Alter tief beeinflusste. Nach dreißig Jahren kehrt Lohengrin endlich auf den Spielplan der OnR zurück, in einer Inszenierung von Florent Siaud. Michael Spyres feiert sein Debüt in der Titelrolle. Aziz Shokhakimov dirigiert dieses romantische Monument voller betörender und geheimnisvoller Schönheit.
- Musikalische Leitung – Aziz Shokhakimov
- Inszenierung – Florent Siaud
- Bühne – Romain Fabre
- Kostüme – Jean-Daniel Vuillermoz
- Lichtdesign – Nicolas Descoteaux
- Video – Eric Maniengui
- 4h30
- Auf Deutsch. Übertitelt in Französisch, Deutsch
