Nehmt uns wahr!
Eric Lacascade kommt mit seiner Inszenierung des Dramas von Maxim Gorki nach Straßburg. Ein sozialkritisches Schauspiel über verlorengegangene Hoffnung, welches bei uns allerdings zu tosendem Applaus geführt hat.
Wir befinden uns in einem Elendsviertel in Russland. Verzweiflung, Missetaten, Armut sind die Pflaster dieser Straßen. Ein Ehepaar vermietet einen Raum an Menschen, die in ein tiefes Existenzloch gefallen und sich mit Alkohol, Prostitution, kleinen Delikten versuchen über Wasser zu halten. Eines Tages taucht ein neuer Untermieter namens Luka auf. Und wie dies bei scheuen, verlassenen Menschen so ist, tasten sich die anderen Mitbewohner erst ganz langsam an ihn heran, wollen ihre Schwächen so gut wie möglich verbergen, um hinterrücks voreinander zu warnen. Luka allerdings wird für sie ein offenes, ratsames Ohr und bleibt zugleich ein verschlossenes Buch. Die Geschichte nimmt ihren Lauf, Machenschaften zerstören jeden hoffnungsvollen Tropfen; die Liebe mischt sich ein – der herannahende Eklat wiegt genauso schwer wie ein Sommergewitter.
Maxime Gorki schrieb diese sehr düstere Geschichte im Jahre 1902. Sie zeigt, wie Elend Menschen zerstört; wie so manche sie behandeln, als sei ihr Leben keinen Pfennig wert. Doch nichts in der Tasche zu haben, bedeutet nicht, Kopf und Herz durch Leere füllen zu müssen. Die Schauspieler bringen, angeführt von Eric Lacascade, ein Schauspiel auf die Bühne, das atemlos lässt. Eine grandiose Inszenierung, ein Bühnenbild klar strukturiert – ein Theaterstück, dessen Verzweiflung jeden Zuschauer in eine fragenvolle Stimmung tränkt: Warum stirbt die Hoffnung zuerst?
Mit
Pénélope Avril, Leslie Bernard, Jérôme Bidaux, Mohamed Bouadla, Laure Catherin, Arnaud Chéron, Arnaud Churin, Murielle Colvez, Christophe Grégoire, Alain d’Haeyer, Stéphane E. Jais, Éric Lacascade, Christelle Legroux, Georges Slowick, Gaëtan Vettier
Foto: Brigitte Enguérand
Weitere Informationen
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