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Sieben Frauen tanzen auf Leben und Tod

Emma Dante kehrt mit ihrem neuesten Stück ins Maillon zurück. Sie erzählt die bewegende Geschichte einer Familie von sieben Schwestern.

Sie sind zu siebt: Lia, Gina, Antonella, Katia, Maria, Pinuccia und Cetty. Die Schwestern bilden eine erstaunliche, laute, lachende und streitsüchtige Bande, aus der gediegene Charakter hervorgehen. So marschieren sie im Militärschritt und in schwarze Anzüge gekleidet über die fast leere Bühne, einen Augenblick später lassen sie die Hüllen fallen und tragen kunterbunte Kleider und Badeanzüge zur Schau.

Tatsächlich sind die Schwestern für eine Beerdigung zusammengekommen. Welche? Das ist nicht bekannt. Auf der Bühne erleben sie ihre Kindheitserinnerungen neu und entwerfen so nach und nach das Porträt der Familie, wo Tragödien ein Teil des täglichen Lebens zu sein scheinen. Der Tod einer Schwester an einen Sommertag, der Herzinfarkt des Vaters, der Tod der Mutter kurz davor… Aber es stellt sich die Frage für welche(n) Verstorbene(n) sie heute zusammen treffen. Denn vor unseren Augen treffen die Toten auf die Lebenden und tanzen Hand in Hand um uns ihre Geschichte zu erzählen.

Es besteht keine Notwendigkeit den Palermo-Dialekt zu kennen um Le sorelle Macaluso zu verstehen. Die Geschichte, durch die Körper und Gesten der Figuren erzählt, strahlt eine besonders einfache und rohe Poesie aus, die vor menschlicher Wahrheit nur so funkelt und den Anschein erweckt, es seien nicht Schauspielerinnen auf der Bühne, sondern Lia, Gina, Antonella, Katia, Maria, Pinuccia und Cetty.
Verbringen Sie 1h10 im Herzen einer Familie, von der Sie meinen sie schon ewig zu kennen. (M.G.)

Foto : Carmine Maringola

 


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