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Zusammen ist man weniger allein

Nach Big Bang und Swamp kehrt Philippe Quesne mit einem älteren Stück nach Strasbourg zurück: La Mélancolie des dragons (Die Melancholie der Drachen), welches die noch immer aktuelle Frage nach der Gemeinschaft ergründet.

Ein Citroën AX hat mitten im Schnee eine Panne. Im Auto befindet sich eine Gruppe älterer Rocker, die genauso altmodisch wie ihr Auto sind. Eine neugierige Passantin, die sich mitten in der Nacht an diesem unwahrscheinlichen Ort befindet, bietet ihnen die Möglichkeit an ihren Krempel und die Spezialeffekte ihrer Darbietung zu zeigen, deren Minimalismus und Lächerlichkeit beinahe poetisch ist. Und dort, gegenüber der Frau, die sehr unerwartet auf ihre Vorschläge reagiert, liefern sie sich eine Form surrealistischer Performance.

Wie immer gestaltet Philippe Quesne, Regisseur-Plastiker, ein naturalistisches Bühnenbild (die Szenografie ist beeindruckend) in dem sich die Zeit ausdehnt. Trotz der spektakulären Bühne und der gut gearbeiteten Effekte sind es doch die Handlung und die Äusserungen, die von einer aussergewöhnlichen und gewollten Banalität zeugen. Und der Zuschauer beobachtet einfach diese Welt, die ohne ihn zu leben scheint, so wie Insekten in einem Käfig, ohne sichtbare Intention sich an ihn zu richten. Er wird von harmlosen Auszügen aus dem Leben, den Ritualen des Gewöhnlichen, überrascht. Philippe Quesne und sein Ensemble Vivarium Studio (CQFD) platzieren die Idee der Gemeinschaft in die Mitte ihrer Arbeit. Und im Herzen des Stückes La Mélancolie des dragons, zwei essentielle Fragen: Wie kann man in der heutigen Zeit eine Aufführung kreieren? Wie gemeinsam fühlen? (S.D.)

 


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