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Eine rasche Lektüre im Wetzlarer Bierlokal – und Jules Massenet war Feuer und Flamme. Was folgte, ist die geniale Verwandlung von Goethes „Werther“ in eine romantische Oper. Massenet befreit sich von der Vorlage: Sein „Werther“ könnte genauso gut „Charlotte“ heißen – so ergreifend ist das Seelendrama, das der Franzose um die junge Frau entwirft, die Werther im Liebessturm mit sich reißt. In Robert Carsens Neuinszenierung singen Jonathan Tetelman und Kate Lindsey die Hauptrollen. Thomas Hengelbrock eröffnet mit der Oper die Herbstfestspiele „La Grande Gare“, die der kulturellen Liaison zwischen Deutschland und Frankreich gewidmet sind.

GUTE NACHBARN

Die deutsch-französische Geschichte im 19. Jahrhundert ist ein Kapitel für sich. Es lohnt immer noch, darin zu blättern. Dass eine der bedeutendsten Kulturzeitschriften der Zeit in Paris herausgegeben wurde, verwundert so lange nicht, bis man ihren Titel erfährt: „La Revue wagnérienne“. Einflussreich war auch die Literatur von Goethe. Vor ein paar Jahren wurde im Festspielhaus Gounods Oper „Faust“ gegeben, die Berliner Philharmoniker führten hier einst Berlioz’ „La Damnation de Faust“ auf, nun folgt die Neuinszenierung der Oper „Werther“ von Jules Massenet. Die Feinheit der Partitur zeigt sich bereits an der Tatsache, dass die Partie der Charlotte von einem Mezzosopran gesungen wird, in unserem Fall von der wunderbaren amerikanischen Mezzosopranistin Kate Lindsey. Doch zurück zur Kulturzeitschrift: Die Rolle einer solchen können auch Festspiele übernehmen. Das zeigt sich nicht nur am Diskussionsforum, sondern auch an der geistigen Durchdringung der Programme, die wie stets von dem Dirigenten unserer Opernpremiere Thomas Hengelbrock mitkuratiert werden.


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