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Sterben müssen wir alle oder die Liebe höret nimmer auf

Ödön von Horváth schrieb eine traurige Ballade, die doch voller Humor steckt, auf den Wert des Menschen, der keine Arbeit hat, aber doch geliebt wird.  

München, 1929. Wir befinden uns am Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise. Kasimir, der gerade als Chauffeur gefeuert wurde, will sich einen letzten Abend mit seiner Verlobten Karoline auf dem Oktoberfest amüsieren, bevor er am nächsten Tag den Weg aufs Arbeitsamt antritt. Da er jedoch nicht in Hochstimmung ist, kommt es zum Streit zwischen den beiden und sie trennen sich.
Karoline trifft bald auf den Angestellten Egon Schürzinger, der ihr zu gefallen scheint. Doch auch dessen Chef, Kommerzienrat Rauch, und Landgerichtsdirektor Speer haben ein Auge auf sie geworfen. Karoline lässt sich den Rest des Abends von den beiden einladen, während sich Schürzinger aufgrund der Einschüchterung durch seinen Chef im Hintergrund hält.
Kasimir dagegen betrinkt sich währenddessen in den Festzelten mit dem Kleinganoven Merkel Franz und leistet Beihilfe beim Verbrechen, indem er Schmiere steht, während Merkel Autos knackt. Nachdem Merkel aber erwischt und verhaftet wurde, findet Kasimir bei Merkels Freundin Erna Trost.
Was sich zunächst wie eine Satyre auf die Liebe anhört, wird von Horvarth folgendermaßen definiert: „eine Ballade voll stiller Trauer, gemildert durch Humor, das heißt durch die alltägliche Erkenntnis: ‚Sterben müssen wir alle!’“ (R.S.)

Foto © Thomas Aurin


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