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Kontrolliertes Scheitern

Sylvain Huc führt seine Compagnie Divergences in eine fröhliche Choreographie, deren oberstes Ziel es ist, alles in die Binsen gehen zu lassen. Durch eine Ästhetik des Scheiterns ermöglicht Kaputt die Befreiung des Körpers.

In einer Zeit, in der sich zeitgenössische Produktionen mit dem Aspekt der Körperlichkeit bis aufs Äußerste auseinandersetzen, erschien es der Compagnie Divergences notwendig, eine Alternative zu finden zur Präsenz des Körpers auf der Bühne. Und was eignet sich besser, als den unverrückbaren Wert des „Erfolgs“ ins Gegenteil zu verkehren, um die Konventionen der Darstellung aufzubrechen? Die Übung gehört nicht zu den leichtesten: Auf die Erhebung folgt der Zusammenbruch, auf die Vernunft die geistige Umnachtung. Nicht ohne einen gewissen Sinn fürs Absurde lenkt Sylvain Huc in Kaputt die Schritte seiner vier Tänzer hin zu einem orchestrierten Zusammenbruch.
Bei dem Versuch, die Bewegung aufzubrechen, verausgaben sich die Körper voll und ganz – in gleichem Maße, wie sie in den Momenten ausgelassener Freude in Ekstase geraten. Die kahle Bühne bietet keinerlei Orientierungspunkte und soll Tänzer wie Zuschauer gleichermaßen destabilisieren. Trotz allem versprüht die Darbietung Optimismus und Humor, denn Sinn und Zweck der Übung ist die phönix-gleiche Auferstehung der Darsteller. Die Surrealisten haben es uns in der Tat bewiesen: Aus der Zerstörung kann eine stimulierende Kraft hervorgehen. (C.T.)

Photo © Loran Chourrau


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