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Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen!

„Die Gerechtigkeit lässt sich nur noch durch ein Verbrechen wiederherstellen.“ Mit diesen Worten eröffnet der Anwalt Spät sturzbetrunken Dürrenmatts Anti-Kriminalroman. Zwei Jahre vorher ereignet sich Folgendes: Kantonsrat Kohler betritt gelassen das von Politikern, Finanzmanagern und Künstlern besuchte Restaurant „Du Théâtre“ und erschiesst vor aller Augen den Literaturprofessor Winter. Kohler lässt sich daraufhin, bestens gelaunt, verhaften. Vom Gefängnis aus beauftragt der Multimillionär und passionierte Billardspieler den angehenden Anwalt Spät, seinen Fall – unter der Annahme, er sei nicht der Mörder gewesen – zu untersuchen: „Lieber Spät, die Wirklichkeit kennen wir ja nun, dafür sitze ich hier und flechte Körbe, aber das Mögliche kennen wir kaum. Daraus folgt, dass wir das Wirkliche umzudenken haben, um ins Mögliche vorzustossen.“ Dürrenmatt entlarvt in Justiz mit bitterbösem Humor, wie Rachemord zur Antwort auf ein gesellschaftliches System werden kann, in dem zwar das Gesetz, Gerechtigkeit hingegen keine Rolle spielt. Frank Castorf, der das deutschsprachige Regietheater fundamental geprägt hat, setzt sich zum ersten Mal künstlerisch mit dem grossen Autor Dürrenmatt auseinander.

 

 

Regie Frank Castorf / Bühne Aleksandar Denić / Kostüme Adriana Braga Peretzki / Video-Design Andreas Deinert / Musik William Minke 
Mit Jan Bülow, Manuela Hollenweger, Robert Hunger-Bühler, Ueli Jäggi, Irina Kastrinidis, Julia Kreusch, Teresa Matusadila Leuzinger, Nicolas Rosat, Alexander Scheer

 

 

Foto: Mathias Horn

 


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