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Eine glühende Odyssee

Stanislas Nordey inszeniert den starken Text von Wajdi Mouawad, Incendies, ein zeitgenössischer Epos über Ursprung und Identitätssuche. 

Nawal Morwan ist gerade verstorben. Ihren Kindern, Jeanne und Simon, wird das Testament verkündet, welches ihren Weg, ihr Leben und ihr Dasein vollkommen erschüttert. Sie erfahren, dass ihr Vater, den sie vermeintlich tot glaubten, immer noch am Leben ist und dass sie einen weiteren Bruder haben. Der letzte Wunsch ihrer Mutter: Jeanne und Simon sollen  beide wiederfinden… Das Stück zeigt die Geschichte einer modernen Tragödie, geschrieben von Wajdi Mouawad.
Auf der Suche nach ihren Wurzeln beginnen die beiden Protagonisten eine Rundreise, um das Geheimnis ihrer Kindheit und ihrer Mutter zu lüften, die ihnen offenbar vieles vorenthalten hat. Zwischen Wut, Hoffnungslosigkeit und Anspannung, bereisen sie die Straßen ihres Ursprungs, im Libanon, dem Krieg ausgeliefert. Ein schwieriger Kontext, der ihre Gefühle bestärkt, aber ihnen auch ermöglicht stetig das Bild der Frau zu rekonstruieren, von der sie dachten, sie würden sie kennen. In den Ursprüngen ihrer Vergangenheit entdecken sie eine neue Kultur, die ihre eigene ist.
Unter der Direktion von Stanilas Nordey überträgt die Inszenierung diesen völlig neuen inneren Konflikt zwischen zwei Welten, den der Vergangenheit und der Gegenwart, den des Westens und des Ostens. In weiß gekleidet, um die die Unschuld der Gegenwart zu verkörpern, dann in schwarz, in Anlehnung an eine unbekannte Vergangenheit – Die Figuren erfahren im Zuge des Stücks immer mehr über sich selbst. Sie erhalten ein kostbares Erbe: Die Wahrheit. Nackt, endlos, schreiend, wütend… Und brennend, wie ein Feuer. (M.G)

 


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