Le 1er web magazine spectacles | Grand Est transfrontalier
Das 1. Webmagazin der darstellenden künste | Grenzüberschreitende Region Grand Est

Der Anlass von Gioachino Rossinis Il viaggio a Reims war im wahrsten Sinne des Wortes «königlich»: 1825 liess sich Karl X. zum König salben. Der Krönung in Reims folgten aufwendige Feierlichkeiten in Paris, während derer sich alle Theater der Stadt mit einem inhaltlich passenden Auftragswerk präsentieren sollten. In ihrer Oper huldigten Rossini und sein Librettist Luigi Balocchi Karl X., der bei der Uraufführung anwesend war, auf ganz eigene Weise: Im luxuriösen Kurhotel «Zur Goldenen Lilie» in der französischen Provinz finden sich 14 Persönlichkeiten aus verschiedenen europäischen Nationen ein. Ihr eigentliches Ziel, die Krönung in Reims, erreichen sie jedoch nicht, denn sämtliche Pferde der Stadt sind vermietet. So sitzen die europäischen Delegierten fest – und beschäftigen sich in erster Linie mit sich selbst. Die Französin Madame de Folleville etwa ist untröstlich, als man ihr mitteilt, dass ihre Reisekoffer mit der neusten Mode aus Paris verloren gegangen sind… Minidramen, Liebes- und Eifersuchtsszenen spielen sich ab, die aber allesamt ohne Konsequenzen bleiben. Am Ende werden die Landeshymnen sämtlicher Hotelinsassen angestimmt – darunter auch ein Tiroler Jodellied –, und gemeinsam huldigt man dem König beherzt aus der Ferne mit einem Hymnus.

Rossinis herrlich-absurde Oper vereint traumhafte Ensembles, die durch ihren merkwürdigen Schwebezustand die Zeit auszuhebeln vermögen, ebenso wie sinnloses Turbo-Geplappere, das nicht nur eingefleischte Rossini-Fans erfreuen wird.
Die Gesangspartien gehören zu den technisch schwierigsten Belcantorollen überhaupt – eine schöne Herausforderung für unsere jungen Talente aus dem Internationalen Opernstudio. Für orchestralen Zündstoff sorgt der junge Schweizer Dirigent Dominic Limburg bei dieser konzertanten Aufführung.

Musikalische Leitung Dominic Limburg Szenische EinrichtungAnnette Weber-Hussain Choreinstudierung Ernst Raffelsberger

opernhaus.ch


WIR EMPFEHLEN AUCH

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Currently Playing

Szenik auf Facebook