Kein Girl from Ipanema
Liza da Costas Performance hat sehr viel von der Leichtigkeit der legendären Astrud Gilberto. Sie und ihre Band bereichern den Bossa Nova der 50er Jahre um neue Facetten.
Die Musik klingt irgendwie brasilianisch, auch wenn der Band kein einziger Brasilianer angehört: Sängerin Liza da Costa ist Portugiesin mit indischen Wurzeln, Tilmann Höhn (Gitarre), Alexander Sonntag (Kontrabass) und Wolfgang Stamm (Schlagzeug, Percussion) sind Deutsche. Gefunden haben sie sich vor bald zehn Jahren. Seither haben sie fünf Alben veröffentlicht und sich einen exzellenten Ruf in den Kreisen des Latin Jazz erspielt. Das soeben erschienene Album, mit dem das Quartett nun auf Tour ist, heißt Desordem e Progresso – Unordnung und Fortschritt. Von Unordnung ist allerdings nichts zu spüren, weder bei den im Studio eingespielten Stücken noch bei den Live-Auftritten der vier Musiker. Von Fortschritt schon. Denn sie haben den in den 50er Jahren in Rio entstandenen Bossa Nova auf ganz neue Wege gebracht. Afrokubanische Elemente sind zu spüren, Fado fließt mit ein. Liza da Costa verlässt trotz aller Leichtfüßigkeit die Fußstapfen der Moça de Ipanema, mit dessen englischer Version Astrud den Bossa Nova einst international bekannt machte. (M.M.)
Foto © Reinhard Berg
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