Zwei Körper
Laurent Crovella inszeniert Winter, den erschütternden und eindringlichen Text des norwegischen Autors Jon Fosse, mit Blanche Giraud-Beauregardt und Xavier Boulanger in den Hauptrollen.
Eine zufällige und flüchtige Begegnung kann ein Schicksal für immer verändern. Bereits im Juni hatten die Schauspieler Blanche Giraud-Beauregardt und Xavier Boulanger das Drama Winter des zeitgenössischen norwegischen Autors Jon Fosse auf die Bühne des TAPS gebracht. Nun greifen sie den erschütternden Text erneut auf, in dem ein Mann beschließt, alles aufzugeben, um einer Frau zu folgen, die er nur flüchtig auf einer Parkbank kennen gelernt hat. Es ist die Begegnung zweier einsamer Seelen. Ihre Körper mögen funktionieren und widerhallen, doch die Worte entziehen sich in reinster „Fossescher“ Manier, der Schreibstil zirkular und eindringlich, und die einkehrende Stille ist bedeutungsschwer. „Es ist die unwahrscheinliche Begegnung zweier Menschen, deren Leben in Bewegung gerät“, erklärt Blanche Giraud-Beauregardt. „Bei Jon Fosse geht es immer um das Unvermögen zu sprechen. Und um Gewalt, da das Wort nie genau die Bedeutung haben kann, die man ihm geben will.“ (S.D.)
Photo : Raoul Gilibert