In FaustX, der südafrikanische Regisseur, Dramatiker und bildende Künstler Brett Bailey (McBeth, Sanctuary…), der zum ersten Mal am Grand Théâtre zu sehen ist, interpretiert Goethes Faust II aus der Perspektive der heutigen Geopolitik.
2025 jährt sich Goethes Ankunft in Weimar, wo er sein Meisterwerk über Macht, Politik und menschlichen Ehrgeiz schrieb, zum 250. Mal. Derweil fühlt sich die Welt so zersplittert wie eh und je an, sodass diese Neuinszenierung nicht aktueller sein könnte.
Baileys freie Adaption beginnt dort, wo Faust I endet. Der Held, der seine Seele an Mephisto verliert, wenn er jemals inneren Frieden findet, mischt sich in die Wirtschaft des Globalen Südens ein und spielt Krieg am Rande der EU. Er schmiedet große Pläne, um die Natur, die Gesellschaft und sogar – wie ein Tech-Oligarch – ferne Planeten zu beherrschen.
Faust fühlt sich wie ein Vagabund in einer Welt, in der er kein Zuhause hat, und ist ständig unterwegs, getrieben von einem unstillbaren Hunger nach intensiven Erfahrungen und Macht – oft mit tragischen Folgen…
Mit einem großartigen Ensemble maskierter südafrikanischer DarstellerInnen erzählt Bailey eine visuell beeindruckende, surreale und eindringliche Geschichte über menschliches Streben, Versuchung und unerbittlichen Drang – eine Geschichte, die nichts von ihrer Kraft eingebüßt hat.
- Adaption, Regie und Design von : Brett Bailey
- Produziert von : third world bunfight & Kunstfest Weimar 2025
- In Koproduktion mit : Les Théâtres de la Ville de Luxembourg; Théâtre Nanterre-Amandiers-CDN; Kleist Forum Frankfurt (Oder)