Le 1er web magazine spectacles | Grand Est transfrontalier
Das 1. Webmagazin der darstellenden künste | Grenzüberschreitende Region Grand Est

Doppelspiel

Nachdem Pierre Rigal 2013 bereits mit Micro auf sich aufmerksam gemacht hatte, zeigt er nun in der Filature zwei weitere wichtige Werke seines Repertoires. Erection und Standards sind wie der Tänzer selbst: menschlich und athletisch.

Als Hauptinterpret in seinem Erstlingswerk Erection startete Pierre Rigal 2003 eine internationale Karriere in der Welt des zeitgenössischen Tanzes, die er gerade erst entdeckt hatte. Vorher hatte er sich ganz der Leichtathletik gewidmet. Eine Disziplin, die den Tänzer und Choreografen aus Toulouse lehrte, bis an seine physischen Grenzen zu gehen, um seinen Körper besser begreifen zu können. Seitdem hat die Bühne das Stadion ersetzt, und Pierre Rigal hat mit seiner Compagnie Dernière Minute Erection schon viele Male aufgeführt (185 Aufführungen in 22 Ländern).
Das Wort „Erection“ entstand aus dem lateinischen Begriff erectio, der „Aufrichtung“ bzw. „Konstruktion“ bedeutet. Das Stück basiert auf einer minimalen Handlung: Ein auf dem Boden liegender Mann versucht aufzustehen. Diese Bemühung einer Vertikalen spiegelt die langsame Evolution des Menschen und seiner gesellschaftlichen Entwicklung wider. Die live erzeugten Video- und Soundeffekte verleihen diesem Tanz der ersten Tage eine ungezwungene Spontaneität. Knapp zehn Jahre später greift Pierre Rigal in Standards (2012) erneut auf geometrische Gebilde zurück, um unser Zusammenleben zu hinterfragen: Acht Hip-Hop-Tänzer stehen in einer Reihe und bewegen sich zu abgehackten Rhythmen, wobei sie ebenso ihre Unterschiede wie ihre Gemeinsamkeiten zum Ausdruck bringen. Das Konzept der Normalität wird neu interpretiert: Ist nationale Identität gleichbedeutend mit Einheit? (C.T.)

Foto © Pierre Grosbois


Etiketten:Pierre Rigal

WIR EMPFEHLEN AUCH

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Newsletter

Currently Playing

Szenik auf Facebook