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Die Bürde des Alterns

Vera Nemirova setzt sich in ihrer neuesten Inszenierung von Die Sache Makropolus im Theater Freiburg mit dem Jugendkult und einer 300-jährigen Schönheit auseinander. 

Zunächst beginnt alles wie in einem Märchen: Als Tochter eines Leibarztes im Jahre 1585 geboren, soll Elina Makropolus für Rudolf II. einen lebensverlängernden Trank ausprobieren. Von da an durchlebt sie die Jahrhunderte und hinterlässt als E.M. in der Weltgeschichte ihre Spuren. Doch auch die Unsterblichkeit hat scheinbar ein Ablaufdatum… Leos Janáček bedient sich in seiner vorletzten Oper der gleichnamigen Komödie des Autors Karel Čapek und schöpft aus der unerwiderten Liebe zu seiner Muse, um seine eigene Version einer Femme fatale zu kreieren. In dieser „Konversations-Komödie“ obliegt es dem Orchester den funkensprühenden Charakter von E.M. zu untermalen und sich von ihrem seelischen Zustand leiten zu lassen. Letzterer wird von einer energischen Katerina Hebelková vorgetragen, die auf brillante Weise diese tschechische Lulu verkörpert. Ihre Kühle und ihr Zynismus treten in einen Streitgespräch mit dem Orchester, welches von Gerhard Markson angeführt wird. Bleibt die Frage nach dem Ende: Kann der fantastische Traum des ewigen Lebens über die Vergänglichkeit der Menschheit triumphieren? (J.L.)

Photo © Maurice Korbel


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