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Von unterschiedlichen Generationen, die sich nur nach Glück sehnen und sich dabei bloß im Wege stehen erzählt die meisterhafte Komödie „Die Möwe“ von Anton Tschechow. Das beeindruckende Bühnenbild hat der bekannte Künstler Ben Willikens entworfen. Am 13. Januar 2024 um 19:30 Uhr feiert das Stück in einer Inszenierung von Frank Hoffmann im Großen Haus Premiere.

Raus aus der Provinz und rein in die große Stadt. Das wünschen sich die unglücklich Verliebten und unzufriedenen Künstler und Künstlerinnen in Anton Tschechows berühmter Komödie „Die Möwe“. Auf dem russischen Land geht es öde zu, wenn da nicht die Menschen wären. Der Lehrer Medwedenko liebt Mascha, Mascha aber liebt Kostja, der wiederum in die junge Schauspielerin Nina verliebt ist und das Theater revolutionieren möchte. Dessen alternde Mutter Irina hält wenig von Kostjas Bestrebungen und sehnt sich in glorreiche Zeiten zurück, während Nina in denSchriftsteller Trigorin verliebt ist – der sich aber vor allem fürs Angeln interessiert.

Regisseur Frank Hoffmann lässt in seiner Inszenierung von „Die Möwe“ zwei Generationen in einer sich wandelnden Gesellschaft aufeinandertreffen und erzählt damit auch von den dahinter dräuenden gesellschaftlichen Konflikten. Mitfühlend zeichnet er den feinen Unterschied zwischen den Figuren, von denen die einen sich nach früher sehnen und die anderen in die Zukunft stürmen wollen. In ihrem je eigenen Unglück machen sich alle gleichermaßen lächerlich auf der Suche nach ihrem Platz in der Welt und den Absurditäten, die dieses lächerliche Leben eben mit sich bringen. So nah können Wichtigtuerei und Witz beieinander liegen.

In dem streng komponierten und in seiner Weite beeindruckenden Bühnenraum des Künstlers Ben Willikens geraten die Gäste des Landgutes mit ihren ganz unterschiedlichen Vorstellungen von Glück immer wieder bis zur Eskalation aneinander, ohne sich aus dem Weg gehen zu können. Auch dort gilt, wie der Arzt im Stück die Atmosphäre beschreibt: „Überall summt es: Liebe, Liebe,

Liebe; als ob der See alles verzaubert.“ Vor lauter Verdrängung treten in der „Möwe“ alle Probleme wie unter einem Brennglas hervor. Jeder ist auf seine eigene Weise unglücklich, kein Wunsch nach Glück gleicht dem anderen.


  • Inszenierung: Frank Hoffmann
  • Bühne: Prof. Ben Willikens
  • Künstlerische Mitarbeit Bühne: Bernhard M. Eusterschulte
  • Kostüme: Susann Bieling
  • Musik: René Nuss
  • Lichtdesign: Andreas Rehfeld
  • Musik und Sounddesign: René Nuss
  • Dramaturgie: Elisa von Issendorff
  • Regieassistenz: Mathias Kremer
  • Soufflage: Heike Brinkmann
  • Mit: Jana Auburger, Carolin Freund, Marvin Groh, Raphael Christoph Grosch, Thomas Jansen, Klaus-Michael Nix, Giovanni Rupp, Tamara Theisen, Barbara Ullmann, Stephan Vanecek

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