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Berlin, Juli 2022: Der Zufall will, dass Anas und Walid sich in einem Baumarkt über den Weg laufen. Sie sind sich schon einmal in Damaskus begegnet, vor fast zehn Jahren. Walid war damals Geheimdienstoffizier des syrischen Assad-Regimes und ging gegen oppositionelle politische Gefangene vor. Anas sieht sich seinem ehemaligen Folterer gegenüber und erstattet Anzeige. Ein Verfahren wird eingeleitet.
Zeuge und Angeklagter sowie ihre Anwält_innen müssen in der Vorbereitung des Gerichtsprozesses das damals Erlebte rekonstruieren, sich und ihre Angehörigen erneut konfrontieren, Verdrängtes und Vergessenes wiederhervorholen und präzisieren.
Eine genau solche zufällige Begegnung in Deutschland führte zum weltweit ersten Prozess wegen Staatsfolter in Syrien: Im sogenannten Al Khatib-Verfahren in Koblenz wurden 2021 und 2022 zwei ehemalige Funktionäre des Geheimdienstdirektorats von Syriens Präsident Baschar Al Assad für Mittäterschaft in Folter, Mord, gefährlicher Körperverletzung und sexualisierter Gewalt zu langen Haftstrafen verurteilt.
Das Verfahren basierte auf dem Weltrechtsprinzip, wonach schwere Verbrechen wie Kriegsverbrechen die internationale Gemeinschaft als Ganzes betreffen und deshalb zum Beispiel auch in Deutschland verfolgt und geahndet werden können.
Ausgehend von dieser Begebenheit gehen Autor Mohammad Al Attar und Regisseur Omar Abusaada in ihrem neuen Stück Fragen der juristischen Gerechtigkeit, der persönlichen Verantwortlichkeit und der Wahrheitsfindung nach.

theater.freiburg.de


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