Metaphysische Angstzustände
Guy-Pierre Couleau hat sich zum Ziel gesetzt, die Aktualität des tragischen amerikanischen Werkes Désir sous les ormes von Eugene O’Neill vor Augen zu führen, indem er das Stück in unsere heutige Zeit versetzt und unserer Gesellschaft einen Spiegel vorhält.
Zwischen Hoffnung und Desillusion, Mythos und Wirklichkeit, erfasst die Feder von O’Neill die dunkelsten Aspekte des menschlichen Daseins und bringt uns dadurch ganz schön aus dem Konzept. Désir sous les ormes erzählt von einer mythischen, bäuerlichen Welt, in der die eigenartigen Bauern Weizen auf Steinen wachsen lassen und mit Gott in einen Dialog treten.
Guy-Pierre Couleau, Direktor der Comédie de l’Est, inszeniert dieses bei uns wenig bekannte Werk inmitten eines Familien-Mikrokosmos‘: Von anderen dominiert und mit dem Wunsch selbst zu dominieren erzittern die Hauptpersonen vor metaphysischen Schrecken – den Qualen des menschlichen Daseins. Eine Freske, die ihre Wurzeln in den griechischen Tragödien hat, aber noch heute die Frage nach dem Sinn unserer Existenz aufwirft.
Weitere Informationen
- Elektronische Archive von Eugene O’Neill (EN)
- Interview mit Guy-Pierre Couleau (FR)
- [Video] Reportage auf France 3 Haute-Alsace auf youtube (FR)