Goethes Ballade Der Zauberlehrling lieferte die Inspiration für eine weitere Uraufführung im Digitaltheater: Magische Kräfte, die der Mensch sich erträumt, um den Alltag zu beherrschen, geraten außer Kontrolle – so drohen auch rasch lernende Künstliche Intelligenzen, nicht mehr gesteuert werden zu können. Ein Theaterabend über den zwiespältigen Tanz des Menschen mit den Maschinen, bei dem erstmals ein Large Language Model die komplette Autorenschaft übernommen hat.
Walle! Walle! Von der frühesten Sage bis zum neuesten Hollywood-Blockbuster, von der Kindergeschichte bis zur Hochliteratur – die Sehnsucht nach Zauberei und Magie durchzieht die Geschichte der Menschheit. Ebenso wie der Zauberlehrling in Goethes Gedicht erträumen wir uns durch die Entfesselung magischer Kräfte die Herrschaft über den sonst so komplizierten Alltag: den Kühlschrank, der für uns einkauft, die Enzyklopädie, die selbstständig ihr unendliches Wissen mit uns teilt, den Besen, der alleine kehrt.
Was im Entstehungsjahr der Ballade 1797 nur fiebrige Träumerei sein konnte, ist 2025 längst Realität – und noch viel mehr. Denn Künstliche Intelligenzen lernen rasant dazu, sie sind bereits jetzt so klug, dass internationale Resolutionen zu ihrer Kontrolle verabschiedet werden aus Sorge, sie irgendwann nicht mehr steuern zu können.
In engster Zusammenarbeit mit ChatGPT entsteht die Vision einer möglichen Zukunft, bei der wir den zwiespältigen Tanz des Menschen mit den Maschinen des Alltags erleben und uns dabei die Frage stellen müssen, ob es einen Hexenmeister brauchen wird, der uns rettet.