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Kopfüber

Und wenn sie die letzte große Jazz-Diva wäre? Dee Dee Bridgewater geht stets an ihre Grenzen, um ihre helle Stimme zu erheben.

Während ihrer gesamten Karriere hat Dee Dee Bridgewater immer wieder das Abenteuer gesucht. Als Tochter eines Trompeters, des umwerfenden Matthew Garrett, und als Gefährtin eines Trompeters, nämlich ihres ersten Ehemannes Cecil Bridgewater, sowie als Sängerin in einem experimentellen Orchesters während ihrer Jugendzeit, war sie stets auf der Suche nach etwas, das sie nicht von anderen abheben, sondern das sie andere Jazz-Welten entdecken lassen würde. Dieses künstlerische Unterfangen setzt sie auch heute noch in vollem Bewusstsein ihrer eigenen Geschichte fort, die Teil der großen Geschichte der afroamerikanischen Musik ist, besonders dann, wenn sie sich, wie 2009, für ihre brillante Vorgängerin, die große Billie Holiday interessiert. 
Gestärkt durch ihre Überzeugung und der Kenntnis ihres eigenen musikalischen Backgrounds gesteht sie sich heute unverfroren alles zu, mit einem in vielerlei Hinsicht aufwühlenden Charme. Und all denjenigen, die heute glauben, dass sie sich nach Art einiger Jazz-Starlets, die stolz auf ihre abgedroschenen Gimmicks sind, bequem zurücklehnt, zeigt die große Dee Dee, dass (gesanglich) auch noch andere Wege möglich sind. 
Man kann nicht anders, als an den von Art Garfunkel interpretierten Song A Bridge Over A Trouble Water zu denken. Aber über das schlechte Wortspiel „Bridge-Water“ hinaus, stellt man vor allem eines fest: nämlich dass sich Dee Dee kopfüber in trübes Gewässer stürzt – das der kühnsten Experimente – um dann majestätisch wieder ins Licht zu treten. (E.A.)

Foto © Mark Higashino


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