Gipfeltreffen der Improvisatoren
Wenn in Baden-Baden ein Sänger mit einer über viereinhalb Oktaven reichenden Stimme und ein ausgezeichneter Pianovirtuose miteinander improvisieren, ist ein Konzert der Spitzenklasse vorprogrammiert.
Ruhm ist nicht unbedingt ein Segen, er kann auch ein Fluch sein. Ob sich Bobby McFerrin wohl manchmal wünscht, die Menschen würden seinen Namen nicht mehr in einem Atemzug mit seinem Hit Don’t worry, be happy nennen? Denn der Sänger mit der über viereinhalb Oktaven reichenden Stimme bewegt sich heute in einem ganz anderem Kosmos, fasziniert mit seiner Virtuosität, seinem Improvisationstalent und seiner einzigartigen Stimmbandakrobatik, mit der er ein ganzes Orchester imitieren kann. 1990 tat er sich erstmals mit dem Pianovirtuosen Chick Corea zusammen, mit dem er nach wie vor regelmäßig Bühnenshows inszeniert: spontan, inspirierend und urkomisch. Neuland für den als so seriös geltenden Chick Corea, der bereits mit Miles Davis gearbeitet hat, mehr als 15 Grammys gewonnen hat und bei streng notierten Pianokonzerten ebenso brilliert wie bei wilden Fusion-Experimenten. Die beiden haben es schon immer geschafft zu verzaubern. (T.B.)
Foto: Bobby McFerrin © Petra Hajska
Weitere Informationen
- Die Homepage von Chick Corea (EN)
- Die Homepage von Bobby McFerrin (EN)
- Ein Interview der Münchner Abendzeitung mit McFerrin